Als Öko-Modellregion lädt der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege mit dem Landschaftspflegeverband und dem gemeinsamen Arbeitskreis Streuobst alle Bürger ein, diese Vielfalt kennen zu lernen. Mit dabei sind die Pomologen Josef Wittmann und Jürgen Pompe. Wer alte Apfel- oder Birnbäume hat und gerne wüsste, um welche Sorten es sich handelt, kann die Früchte mitbringen und von Spezialisten bestimmen lassen.
Ein Schwerpunkt der pomologischen Forschung von Josef Wittmann sind Birnen. Streuobstbiobauer Pompe betreibt mit seiner Familie eine Biomosterei in Neufahrn und pflegt selbst etwa 540 Obstsorten.
Wittmann und Pompe freuen sich in Vilseck auf unbekannte Früchte, Lokalnamen und Geschichten. Interessant sind für die Pomologen sogenannte „Lokalsorten“. Diese sind in der Literatur meistens nicht erwähnt, weil es vielleicht nur fünf Bäume davon gibt. „Das sind Sorten, die nur lokal vermehrt wurden, einfach weil es halt ein guter Apfel ist. Und der Apfel heißt dann zum Beispiel Huaber-Apfel, weil der Baum beim Huber steht“, sagt Jürgen Pompe. Ein guter Apfel zeichnet sich laut Pompe aus durch gute Lagerfähigkeit, Unempfindlichkeit gegenüber Krankheiten und einen interessanten, aromatischen Geschmack. Lokalsorten kommen in der Regel auch mit dem örtlichen Klima gut zurecht.
Josef Wittmann interessieren besonders die Oberpfälzer Wirtschaftsbirnen und rotfleischige Birnensorten. Wer Apfel- oder Birnensorten von den Pomologen bestimmen lassen möchte, braucht dazu drei bis vier Früchte mit Stiel. Sie sollten unbeschädigt sein. Auch dürfen sie nicht poliert werden, weil auf der Schale eine bestimmte Wachsschicht und ein Duft liegt, der für die Bestimmung hilfreich ist.
Streuobstfreunde, die sich selbst mit der Sortenbestimmung beschäftigen möchten, können im November einen Pomologie-Einführungskurs mit Josef Wittmann machen.
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