Der Winter naht. Für Meteorologen beginnt er am 1. Dezember. Bis dahin ist noch etwas Zeit, um den eigenen Garten richtig winterfest zu machen. Buntes Herbstlaub ist der sicherste Vorbote, dass die kalte Jahreszeit nicht mehr lange auf sich warten lässt. Aber auch der lästigste. Wer nicht möchte, dass im Frühjahr braune Kahlstellen den Rasen verunstalten, sollte das Laub auf jeden Fall entfernen.
"Bleibt das Laub auf dem Rasen liegen, schneidet es das Gras von der Luft ab. Dadurch kann Fäulnis entstehen", erklärt Josef Höllerl, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Speinshart. Um sich Arbeit zu ersparen, wartet man am besten, bis die Bäume größtenteils ihre Blätter verloren haben. "Ich mähe im Spätherbst meinen Rasen noch einmal mit einem Grasfang", sagt Höllerl. "Das Mähwerk stelle ich möglichst hoch ein. So fange ich das Laub gleich mit auf." Mit einem Rechen sammelt er später die restlichen herabfallenden Blätter ein.
Laub kompostieren
Auch auf Wegen sollte das Laub nicht liegen bleiben, damit niemand darauf ausrutscht. Ein Laubsauger oder -bläser erleichtert das aufwendige Laubsammeln. Zusammen mit anderen Gartenabfällen, wie Baumschnitt, kann das Laub über den Winter auf dem Komposthaufen kompostiert werden.
Den fertigen Humus kann der Hobbygärtner im Frühjahr direkt als Dünger auf Beete und Rasen aufbringen. Höllerl weist allerdings darauf hin, dass von Krankheiten und Pilzen befallenes Blattwerk sowie faulige Äpfel besser in die Mülltonne gehören. "Sonst gelangen die Erreger in den natürlichen Kreislauf und befallen die nächsten Pflanzen."
Statt auf dem Kompost sind Laubhaufen unter Sträuchern und Bäumen oder auf Gemüse- und Blumenbeeten ebenfalls gut aufgehoben. "Das wirkt wie ein natürlicher Frostschutz", betont der 58-jährige Hobbygärtner. Außerdem gelangen die Nährstoffe aus dem Laub durch Verrottung zurück in den Boden. Auch den Tieren kommt das Laub zugute: Vermischt mit etwas Reisig finden Igel und andere Kleintiere in dem Blätterwerk einen passenden, warmen Unterschlupf zum Überwintern.
Kübelpflanzen einlagern
Frostempfindliche Kübelpflanzen sollten nach Möglichkeit dunkel, zum Beispiel im Keller, gelagert werden. Töpfe, die zu groß oder zu schwer für den Transport vom Garten in den Keller sind, müssen unbedingt warm eingepackt werden. "Das Wichtigste ist, dass der Wurzelballen auf keinen Fall erfriert", sagt Höllerl. Um den Kübel und die Pflanze zu umwickeln, eignen sich am besten Materialien wie Styropor, Vlies oder Strohmatten. Für die Gärtner, denen kein wetterfester Unterstand unmittelbar zur Verfügung steht, bieten manche Gärtnereien an, Kübelpflanzen in ihren Räumen über den Winter zu bringen.
Knollenpflanzen wie Dahlien oder Blumenzwiebeln wie die der Gladiolen müssen ausgegraben und ebenfalls in einem dunklen, trockenen Keller eingelagert werden. "Ich persönlich warte meist den ersten leichten Frost ab, schneide dann das abgefrorene Blattwerk bis etwa fünf Zentimeter über dem Boden ab und grabe die Knollen und Zwiebeln mit einer Grabegabel aus", erläutert Höllerl. Wenn der Boden im Frühjahr nicht mehr gefroren ist, kann er die Pflanzen wieder in seinem Garten einsetzen.
Frühblüher einpflanzen
Anders sieht es bei winterharten Pflanzen und Frühlingsblühern aus. Da heißt es: "Herbstzeit ist Pflanzzeit." Höllerl, der schon in früher Kindheit seine Passion fürs Gärtnern entdeckt hat, sagt: "Jetzt im Herbst lege ich den Grundstein, um im Frühjahr eine schöne Blüte im Garten zu haben."
Hyazinthen, Maiglöckchen, Krokusse, Narzissen, Schneeglöckchen oder Tulpen können ab September oder Oktober eingepflanzt werden. Die Pflanzzeit kann sich aber auch bis in den Spätherbst ziehen. "Solange der Boden offen, das heißt nicht tief gefroren, ist, können die Frühblüher gesetzt werden."
Auch winterfeste Stauden teilt der Hobbygärtner gerne im Spätherbst noch oder pflanzt sie neu an. "Sie helfen dabei, dass der Boden sich verfestigt. Bei Wurzelware hat man im Frühjahr einen guten Anwuchs." Die Blütenstände der Stauden entfernt Höllerl nicht. "Die übrigen Samenstände bieten Nahrung und Schutz für Vögel. Außerdem sehen sie bei Raureif sehr schön aus."
Ziergräser brauchen vor dem Winter nicht viel Pflege. Sie sollten lediglich mit einer starken Schnur, beispielsweise einem Juteseil, je nach Höhe an ein bis zwei Stellen zusammengebunden werden. "Dadurch kann der Schnee die Gräser nicht auseinander drücken, es entstehen keine Staunässe und Fäulnis", erklärt Höllerl. Erst im Frühjahr werden die vertrockneten Halme zurückgeschnitten.
Augen offen halten
Um den Garten auf den Winter vorzubereiten, sollten aber nicht nur die Pflanzen beachtet werden. Wasserleitungen sind abzudrehen, Regen- beziehungsweise Wasserfässer auszuleeren und der Gartenschlauch wegzuräumen. Rasenmäher, und andere Gartengeräte sollte der Gärtner reinigen, überprüfen, einölen und trocken und von Wind und Wetter geschützt lagern. Gleiches gilt für die Gartenmöbel und -polster. Schadhafte Geräte können im Winter ganz stressfrei repariert werden. Grundsätzlich rät Höllerl: "Wenn man im Herbst durch seinen Garten geht, dann sieht man immer wieder etwas, was man noch erledigen kann oder muss." (mip)


















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