Erste Kostenschätzungen gehen von 4.452.000 Euro aus, bei einer Förderung von rund 50 Prozent aus Röfe-Mitteln: Dieser Topf bezuschusst öffentliche touristische Einrichtungen. Der Grundsatzbeschluss fiel am Donnerstag einstimmig in der Verbandsversammlung unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Franz Löffler.
Dass der 1997 eröffnete Orientalische Badetempel schon seit längerer Zeit nicht mehr gut beieinander ist, verdeutlichten die bei der Sitzung anwesenden Vertreter der Fachbüros. Miriam Lebok, die mit ihrem Vater Winfried Lebok vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Lichtenfels gekommen war, sowie Helmut Hilpert - er ist Experte für die Innenausstattung von Spa- und Wellness-Einrichtungen - präsentierten in Kurzform die Machbarkeitsstudie. Diese hatte der Zweckverband bei seiner Sitzung im März in Auftrag gegeben. Von einem "unmittelbaren Handlungsbedarf" ist in der Sitzungsvorlage von Geschäftsleiter Michael Sennebogen und Architekt Josef Bacher zu lesen. Miriam Lebok ging auf Details ein. Durch die Wassereinwirkung über Jahre hinweg sei etwa im Hammam die Marmorbeckenverkleidung abgetragen. Abnützungen seien auch in den Duschen "durch die intensive Nutzung" sichtbar.
Neues Betreiberkonzept
Vieles sähen Besucher vielleicht gar nicht. "Wenn man das in eingenebeltem Zustand sieht, fällt das nicht auf." Durchfeuchtungen im Fußbodenbereich sowie mangelhafte Dämmungen im Dach seien weitere kritische Punkte. Komplett saniert werden muss der Analyse zufolge die technische Gebäudeausrüstung - von der Heizung, Lüftung und der Sanitär- und der Badewassertechnik bis zur Elektroinstallation und der Beleuchtung. "Es geht zickzack hin und her, das ist nicht so doll für die Orientierung", regte Helmut Hilpert ein neues Betreiberkonzept an. Dass das klassische Baderitual nicht mehr gut angenommen wird, liege an einer Veränderung seit 2006: Damals war der Badetempel-Empfang in den Anbau verlegt worden. Nun soll der Tresen wieder an den früheren Platz zurückkehren. Außerdem soll die Raumstruktur den Funktionen entsprechend angepasst werden. "Sonst läuft man durch die ganze Anlage".
"Metzgerei-Stil"
Der mittlere der drei Pavillonbauten werde entkernt und neu gestaltet, ebenso die Duschen - zurzeit, so Hilpert, "Metzgerei-Stil, mit weißen Platten". Künftig sollten die Räume gewissen ästhetischen Ansprüchen gerecht werden. Zweckverbands-Vorsitzender Franz Löffler sagte, die Abnützung nach 22 Jahren sei nicht zu übersehen. Auch im Hinblick auf die hygienischen Vorgaben habe sich viel verändert.
Der Badetempel werde wohl bis auf den Rohbauzustand reduziert und dann nicht nur wieder aufgebaut, sondern optimiert - gestalterisch wie funktionell, "ohne dass wir die Kubatur nach außen verändern".
Zu Beginn des öffentlichen Teils der Versammlung musste Landrat Wolfgang Lippert weiter. Dessen Stellvertreter, Mitterteichs Bürgermeister Roland Grillmeier, erinnerte sich an die Einweihung des Badetempels, als er "frisch im Kreistag" vertreten war. "Der Badetempel hat zur Attraktivität beigetragen und ist noch immer attraktiv." Für die Kommunen im Zweckverband sagte er zu, den finanziellen Aufwand mitzutragen. Von einem Besuchermagnet sprach der Neualbenreuther Bürgermeister Klaus Meyer. Aus der Not geboren sei der Badetempel - damals nach der Gesundheitsreform. "Wir sind dankbar, dass Sie sich für die Zukunft des Sibyllenbads entscheiden", so Meyer an die Mitglieder der Runde.
















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