Besonders viele Familien zog es erneut in die liebevoll geschmückte Marktgemeinde. Für sie waren die Märchengruppen und Aktionen für Kinder der Magnet. Aber auch gestandene Männer hatten ihren Spaß daran, sich mit dem Heiligen Nikolaus, der die Kinder beschenkte, und Knecht Ruprecht ablichten zu lassen oder in der Wunschzettelstube ein Papier auszufüllen. Auf die Frage, ob ihr Wunschzettel an das Christkind oder ihre Begleiterinnen gerichtet sei, antworteten sie: "Natürlich an das Christkind!"
Mit Aschenputtel
Die Damen standen dem in nichts nach und krochen in die Weihnachtswichtel-Werkstatt, um den Helfern bei ihrer Arbeit direkt über die Schulter zu blicken. Ganze Familien machten aus Schneewittchen das Märchen "Schneewittchen und die vielen Zwerge". Auch die Heilige Familie in ihrem Stall wurde durch Menschengruppen ganz neu interpretiert. Natürlich waren alle gespannt auf das neu dargestellte Märchen: Es war Aschenputtel in ihrer Küche mit vielen, vielen Tauben. Dicht umlagert waren das Stockbrot-Feuer und die Bürgermeister-Werkstatt, wo man sich für eine Spende einen Stern oder einen Weihnachtsbaum aus Holz herstellen lassen konnte.
Da der Weihnachtsmarkt durch die Einbeziehung der Judengasse etwas entzerrt war, kam es auch nicht zum großen Geschiebe und Gedränge. Lediglich in den Gebäuden wie dem Sengerhof und der Posthalterei mit ihrem Stodl musste man den Grundsatz "Erst heraus - dann herein" beachten.
Viel Kunsthandwerk
Die vielen Angebote mit ihren Unikaten - sorgfältig ausgewählt und geprüft von der Gäste-Information - machen diesen Markt so einmalig. Da gibt es neben dem Glasbläser und dem Drechsler den Kunstschmied, die Porzellanmalerin und die Krippenschnitzer, die ihre Kunst vorführen. Das Angebot reicht von Taschen, Weihnachtskarten, Textilien und Porzellan bis zu Schmuck, Deko-Artikeln und Lampen. Der Frauenbund bot Produkte aus fairem Handel an und leistete damit einen Beitrag auf dem Weg der Marktgemeinde zur Fairtrade-Kommune.
Auch das kulinarische Angebot konnte sich sehen lassen. Neu war der "Alwareither Weihnachtsburger". Aktiv beteiligten sich die Katholische Landjugend aus Neualbenreuth und Wernersreuth sowie die Jugendfeuerwehr an der Versorgung der Gäste. Die KLJB war wieder mit zwei Ständen vertreten: Die jungen Leute boten Kartoffelspiralen und süße Leckereien an, ebenso Flammkuchen und Glühwein. Die Jugendfeuerwehr machte mit einem alten Feuerwehrauto auf sich aufmerksam und hatte die ehemalige Busgarage in der Judengasse kreativ mit Werbung für die Feuerwehr gestaltet. Hier gab es einen Platz zum Ausruhen und Aufwärmen. Der Tillensaal lockte mit vielen leckeren Kuchen und Torten die Besucher an. Franz Becker sorgte mit weihnachtlicher Musik unentwegt für adventliche Kaffee-Stimmung. Unterbrochen wurde er nur durch den Auftritt der Nachwuchsmusiker der Blaskapelle Ernestgrün unter der Leitung von Matthias Frank, die weihnachtliche Lieder darboten. Zur großen Freude der Zuhörer bewiesen sie, welche Fortschritte sie gemacht haben: Gekonntes Zusammenspiel mit kleinen Soloeinlagen. Der Applaus verlangte nach einer Zugabe.
Nachwuchs gibt Takt an
Am Nachmittag spielte die Blaskapelle Ernestgrün beim Christbaum weihnachtliche Klänge. Um Regenschauer abzuwehren, wurden schnell zwei klappbare Zelte aufgestellt. Zum ersten Mal gab bei der Vorstellung - neben dem musikalischen Leiter Klaus Rustler - auch Michael Frank den Takt schwungvoll an. Für Nachwuchs wird hier auf allen Ebenen gesorgt. Der Drehorgelspieler wanderte mit seinen Weihnachtsliedern von Ort zu Ort und untermalte damit die Stimmung, die auch der immer wieder einsetzende Regen nicht trübte. Nur der Rauschgoldengel stand durchnässt am Ende des Tages traurig im Dunkeln in der Judengasse und wartete auf einen Fön, der ihm das lockige Haar trocknete.
Noch einmal öffnet der weihnachtliche Kunsthandwerkermarkt am Sonntag, 16. Dezember, von 13 bis 19 Uhr seine Pforten. Hier werden um 14 Uhr die Großkonreuther Alphornbläser am Marktplatz eine Vorstellung geben. Alle, die noch ein Weihnachtsgeschenk suchen, sich an dem geschmückten Ort mit seinen Märchenfiguren und vorgestellten Weihnachtsbräuchen erfreuen und von dem verzaubernden Flair in weihnachtliche Stimmung versetzen lassen wollen, sind willkommen.
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