Bad Neualbenreuth
28.05.2018 - 11:47 Uhr

Kulturgut Heilquelle

Im Sibyllenbad treffen sich Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Naturwissenschaft und Technik der Vereinigung für Bäder- und Klimakunde zur 56. Jahrestagung.

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft am Brunnen T1/T2 mit Prof. Dr. Werner Käß (4. v. rechts) und Vorsitzendem Georg Schießl (6. v. rechts). exb
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft am Brunnen T1/T2 mit Prof. Dr. Werner Käß (4. v. rechts) und Vorsitzendem Georg Schießl (6. v. rechts).

(exb) Experten aus ganz Deutschland waren zu dem Treffen am Wochenende gekommen (wir berichteten). Die Arbeitsgemeinschaft, ein Mitgliedsverband des Deutschen Heilbäderverbandes hat die Aufgabe, Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Balneologie (Bäderkunde), der Medizin-Meteorologie und der Quellentechnik auszuwerten. Die Teilnehmer durften sich nach der Begrüßung ihres Vorsitzenden Diplomgeologe Georg Schießl und Barbara Bannert vom Sibyllenbad bei einem Vortrag über Radon als Heilmittel informieren. Prof. Dr. Wolfgang Grunwald stellte auf Einladung des Vorsitzenden den Experten seine Forschungsergebnisse vor.

Schmerztherapie

Anschließend stand die Besichtigung des Sibyllenbades auf dem Programm. Vor Ort in der Wannenabteilung gewannen die fachkundigen Gäste ein Bild von der lange anhaltenden Schmerztherapie in der Einzelwanne. Im Anschluss besichtigten die Teilnehmer die medizinische Abteilung sowie die Heilwasser-Badelandschaft. Im Anschluss ging es zu den Radonbrunnen Richtung Golfplatz.

Mit dabei war auch Prof. Dr. Werner Käß. Er war hydrogeologischer Gutachter bei der Bohrung der radonhaltigen Katharinenquelle T1 im Oktober 1970 mit dabei. In der Bohrung für T1, die lediglich der geothermischen Untersuchung diente, fand Prof. Käß unerwartet sehr hohe Radongehalte mit 5655 Bequerel pro Liter. "Mit seiner Analyse hat Professor Käß entscheidend zur Entwicklung des Kurortes Neualbenreuth-Sibyllenbad beigetragen", so heißt es in der Pressemitteilung über die Tagung.

Nutzungsrechte

Die wissenschaftlich-technischen Vorträge am Samstag hielten Mitglieder der Arge - Ingenieure, Geologen, Chemiker, Physiker, Mediziner, Meteorologen und Juristen. Prof. Werner Käß aus Freiburg/Breisgau referierte über das Sibyllenbad und unterbreitete einen Vorschlag für eine Übersicht der deutschen Heil-, Thermal- und Mineralwässer. Dr. Lorenz Eichinger, derzeit Ausschussvorsitzender der Begriffsbestimmungen im Deutschen Heilbäderverband, erläuterte die Erkenntnisse, die aus den Gasen in Heilwässern gewonnen werden können. Rechtsanwalt Andreas Rottke aus Königswinter gab Handlungsanleitungen für die Nutzungsrechte am Kulturgut Heilquelle.

Eine in Deutschland neue Methode, Bodenschätze mit Bakterien zu erschließen, stellte Diplomgeologe Georg Schießl aus Schweitenkirchen in Bezug auf den Heilquellenschutz zur Diskussion. Der aus Slowenien angereiste Dr. Peter Kralj berichtete von hydrogeologischen Einflüssen auf die Inhaltsstoffe Fluor, Brom und Jod in den Thermalwässern seiner Heimat. Diplomgeologe Georg Schießl informierte mit Blick aufs Thema Luftqualität in deutschen Heilbädern und Kurorten auf die neuen Bestimmungen.

 
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