„Die Politik darf nicht an den Bürgern vorbei gestaltet werden“, sagte Sebastian Hartl im voll besetzten Gasthaus Schärtl beim Wahlkampfauftakt der CSU-Neudorf. Der Bürgermeisterkandidat beklagte das Fehlen einer Bürgerversammlung und fehlende Transparenz in der Gemeindepolitik. Hartl kann sich deshalb, wie in anderen Kommunen auch, die Herausgabe eines „Marktblattes“ vorstellen. Dann könnten die Bürger rechtzeitig über gemeindliche Maßnahmen, auch auf die daraus entstehenden möglichen eigenen Belastungen informiert werden. Aus den Wahlplakaten der einzelnen Gruppierungen lassen sich laut dem CSU-Kandidaten viele deckungsgleiche Ziele entnehmen. Es gelte aber auch die Bürger in die gemeindliche Arbeit mit einzubeziehen.
Hinsichtlich des Mangels an Bauplätzen sieht der Kandidat die Notwendigkeit, das Programm „Innen vor außen“ zu forcieren. Umgekehrt wisse er, wie schwer es ist, seitens des Marktes Grundstücke erwerben zu können. Ausdrücklich hob er die hohe „Einpendlerquote“ nach Luhe-Wildenau hervor, deshalb sei es auch der regelmäßige Kontakt zu den betreffenden Unternehmen wichtig. Den bestehenden Gewerbebetrieben müsse Dank gesagt werden, weil sie mit ihrer Präsenz die Gemeinde mitgeprägt haben.
Landrat Andreas Meier mahnte den Erhalt der Liebe zur Heimat an. Für alle Kandidaten sei es wichtig, ihre Nominierung damit zu verbinden. Er habe auch erkennen müssen, dass es immer schwerer werde, die Listen mit den geeigneten Kandidaten zu besetzen. Ausführlich sprach der Landrat zu den Problemen, die durch Gewaltbereitschaft auf Politiker zukommen. Die Übernahme eines Amtes als Gemeinderat oder Kreisrat sei die „direkteste Form“ der Politik, weil jeder „nah dran“ an einer Entscheidung sei, betonte der Landrat. „Politik ist ein hartes Geschäft, ein zähes Ringen“. Es sei wichtig, dies der Bevölkerung zu vermitteln, sagte Andreas Meier.
Der Blick in den Flyer zur Wahl vor sechs Jahren zeige, dass nahezu alle Vorhaben und Pläne umgesetzt worden seien. Kein eigenes Programm zu haben, stattdessen auf die Nähe am Menschen zu verweisen, um daraus deren umzusetzenden Wünsche zu erkennen, wie seitens eines Mitbewerbers erklärt wird, sei für die CSU nicht machbar, machte der Landrat deutlich. Als Hauptziel für die Zukunft sieht Meier die Fortsetzung der Digitalisierung, auch um den letzten weißen Flecken zu heben. Das bedürfe aber der Mitarbeit der jeweiligen Kommunen. In Vorleistung gehe der Landkreis auch bei der Aufstellung der Antennen für 5G, die für Gewerbe und Industrie notwendig seien. Dies sei für Gewerbe- und Industriebetriebe eine echte „Ansiedlungsgrundlage“. Als besonders wichtig für die Zukunft nannte der Landrat, sich auch mal die Zeit zu nehmen, gemütlich zusammenzusitzen, weil sonst die Kultur „brutal“ verloren gehe. Der Landrat gab allen Bürgermeisterkandidaten mit auf den Weg, Vereine nicht zu spalten, die Gemeinde zu modernisieren und niemand gegeneinander auszuspielen.
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