Die 25 wollte Herbert Lorenz noch voll machen, jetzt ist aber Schluss. Er gibt sein Amt als Christbaumversteigerer bei der Neudorfer Wehr ab. Als Auktionator zu fungieren ist keine Gaudi, sondern harte Arbeit über vier Stunden hinweg, erzählt er rückblickend. Deshalb hatte Lorenz heuer auch Unterstützung durch Johannes Kick. Im nächsten Jahr übernimmt Christoph Vogl den Posten von Lorenz.
Ein Versteigerer muss viele Eigenschaften haben. Herbert Lorenz hatte sie fast alle, und die, die er nicht hatte, hat er sich in all den Jahren hart erarbeitet. "Viele Sachen musste ich erst lernen", erzählt Lorenz und erinnert sich. Bei seiner ersten Versteigerung hat er noch Bier getrunken, aber nicht mit der Menge an Schnaps gerechnet, die die Bieter dem Auktionator zukommen lassen. Der Durchblick sei zum Schluss nicht mehr so optimal gewesen, schmunzelt Lorenz. Seitdem ist Bier beim Versteigern gestrichen.
Und ohne Mikrofon brauche man eine kräftige Stimme, über Stunden. In den ersten Jahren hatte Lorenz kein Mikrofon zur Verfügung. Das bedeutete, eine laute und ausdauernde Stimme war vonnöten. Nicht immer hörten die Besucher der Neudorfer Christbaumversteigerungen ruhig zu. Oftmals war ein ganz schöner Geräuschpegel im Saal, erzählt Lorenz. Die letzten Jahre stand ihm dann glücklicherweise ein Funkmikrofon zur Verfügung.
Wie oft Lorenz bei den 25 Versteigerungen „zum Ersten, zum Zweiten und zum dritten Mal“ in den Schärtl-Saal gerufen hat, weiß er nicht. Es waren aber mit Sicherheit mehrere Tausend Mal. Um all die Gegenstände schnell und vor allem gewinnbringend an den Mann zu bringen, braucht man ein Gefühl: Wann muss ich aufhören? Wann geht noch was?
"Es hat immer viel Spaß gemacht, auch wenn man am nächsten Tag fertig ist", resümiert Lorenz. Wichtig sei auch, dass die Familie und vor allem die Ehefrau mitspiele. "Ich hatte bei meiner Lies die volle Unterstützung", dankte Lorenz.
Nun sei aber Schluss, die Jugend müsse nachrücken und Verantwortung übernehmen. "So habe ich es schon mit dem Amt des Vorsitzenden der Neudorfer Feuerwehr gemacht, jetzt auch als Versteigerer", merkt Lorenz an. Zum Dank erhielt er am Ende seiner letzten Versteigerung den Stamm des Christbaums. Den steigert üblicherweise meistens die Feuerwehrjugend
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