Der Tarraco komplettiert nicht nur im eigenen Stall ein Trio, sondern auch im VW-Konzern, ist er doch weitgehend identisch mit VW Tiguan Allspace und Skoda Kodiaq. Für Fahrer dieser Auto-Spezies ist Platznot ein Fremdwort. Der Tarraco zum Beispiel packt 760 Liter in den Kofferraum. Umgeklappt sind es gar 1920 Liter. Ferner ist er auf Wunsch als Siebensitzer erhältlich. Attacke im 2-3-2 System!
Mit einem Einstiegspreis von 29 980 Euro für den 150-PS-Benziner mit Frontantrieb bleibt Seat knapp unter der 30 000-Euro-Marke, übertrifft den Kodiaq aber um 1700 Euro. Der Tiguan Allspace startet bei 30 875 Euro. Freilich unterscheiden sich die drei Autos in der Ausstattung und ein wenig auch im Charakter. Der Seat beansprucht für sich das Prädikat der Sportlichkeit. Die zeigt der von uns gefahrenen 190-PS-Diesel mit einer erstaunlichen Wuseligkeit in Kurven, mit akzeptablem Spurtvermögen beim Überholen und gämsengleichen Klettereigenschaften. Die schiere Größe (Länge 4,73 Meter, Breite 1,84 Meter) kaschiert der Spanier ganz gut. Er ist im Trio der großen Mittelklasse-SUV übrigens der einige, der in Wolfsburg vom Band läuft.
Großer Monitor
Was fällt beim Fahren weiter auf? Der sehr große Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts, die digitalen Instrumente, sie sich individuell anpassen lassen, eine angenehme Sitzposition in Reihe eins und zwei (Reihe drei taugt nur für zwei Kurze) und die klare Anordnung der Bedieneinheiten. Okay: Der Hebel für das Abstandsradar sitzt links an der Lenksäule und nicht, wie im Tiguan, auf einem Schalter im Lenkrad. Das ist ein wenig umständlich, weil man ihn gerne mal mit dem Blinker verwechselt.
Diesel, Benziner
Unter der Haube gibt es zum Start die Wahl zwischen zwei Benzinern und zwei Dieselmotoren mit jeweils 150 und 190 PS, die teilweise mit Front- oder Allradantrieb zu kombinieren sind. Die Gänge wechselt optional ein 7-Gang-DSG oder ein manuelle 6-Gang-Getriebe. Für 2020 kündigt Seat einen Plugin-Hybriden an.
Assistenten? Alle da. Die adaptive Fahrwerkesregelung verändert den Fahrzeugcharakter zwischen Eco, Komfort und Sport. Das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist mit Radfahrererkennung, Spurhalteassistent und Notruf ist standardmäßig in allen Ausführungen enthalten, während die Adaptive Cruise Control (ACC) mit Abstandsradar beim Tarraco in der Ausstattungsvariante Xcellence bereits Serie ist. Ausparkassistent, Notfallassistent, Totwinkel-Assistent, Verkehrszeichenerkennung, Stauassistent, Spurhalteassistent und Fernlichtassistent sind an Bord.
360-Grad-Kamera
Darüber hinaus werden zum ersten Mal zwei neue Sicherheitssysteme eingeführt: Pre-Crash-Assistent und Überschlagerkennung. Einer Erwähnung wert erscheinen uns noch die elektrische Heckklappe, die auch auf Fußkick reagiert und die 360-Grad-Kamera. Der Tarraco leuchtet aus Full-LED-Lampen, und die hinteren Blinker wandern dynamisch durch die Leuchte. Assitentin Alexa fährt auch noch mit, und das Cockpit gehorcht auf Gestensteuerung. Neben der Top-Ausstattung Xcellence gibt es den Tarraco noch als Einstiegsvariante Style. Eine sportliche FR-Variante folgt.
Man muss kein Hellseher sein, um zu prophezeien, dass auch dieser Seat auf dem - für Seat wichtigsten - deutschen Markt ein Erfolg werden wird. So wie der Rest des SUV-Trios halt auch.
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