„Aller guten Dinge sind drei.“ Das bekannte Sprichwort passte am Sonntag nicht nur für Marina Hirnet, sondern auch für die Franz-Xaver-von-Schönwerth-Gesellschaft. „Heute ist der dritte Anlauf für eine große Eröffnungsfeier für den Schönwerth-Sagenweg“, sagte die Bürgermeisterin zu den bisherigen von Corona ausgebremsten „Ausbremsungen“.
„Verbunden mit den dazugehörigen Sagen kann man einen Eindruck gewinnen, wie es denn einst umging bei uns in der Oberpfalz.“ Hirnet verwies auf eindrucksvollen Kunstwerke von Jeff Beer, Günter Mauermann, Thomas Simon, Engelbert Süß und Axel T Schmidt.
Nach dem Festzug zum Pavillon mit der „Zoigl-Blos’n“ stimmten Kinder der Grundschule in Neudorf auf Schönwerths Wirken ein. Pfarrer John Subash erbat den Segen Gottes.
Franz-Xaver von Schönwerth war der bedeutendste Sammler von Sagen, Märchen, Legenden, Sprichwörtern und Bräuchen in der Oberpfalz erinnerte die Bürgermeisterin. Sie dankte allen Beteiligten angefangen von der Schönwerth-Gesellschaft als treibende Kraft mit Vizepräsidentin Erika Eichenseer bis hin zu den Künstlern. Umsichtiger Planer und Koordinator sei der Regensburger Architekt Günter Naumann gewesen.
Mit 60.000 Euro trug das Bayerische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten durch die Förderung aus dem Leader-Programm knapp die Hälfte der Kosten. Dazu kommen 16.000 Euro vom Kulturfonds Bayern, 18.000 Euro Spenden von Unternehmen und privaten Förderern sowie 20.000 Euro von der Schönwerth-Gesellschaft.
Deren Präsident Johann Walbrunn sprach von einem Freudentag für die gesamte Region und einem gigantischen Werk im Zentrum des Wirkens von Franz-Xaver von Schönwerth. „Wenn ma wos gern tout, braucht ma se niat ploug’n“, zitierte er Schönwerth und dankte allen Beteiligten.
Margit Kirzinger erinnerte an den 25. Januar 2017, „als Johann Maurer das Projekt vorgestellt hat“. Die stellvertretende Landrätin sprach wie alle von einem gelungenen Werk. „Unser Landkreis braucht solche Wege“, sagte sie mit Blick auf den Tourismus. Auch Stephan Oetzinger sprach von einem „touristischen und kulturellen Highlight“. Für den Landtagsabgeordneten ist der Sagen- und Märchenweg „ein weiterer Baustein, wie Schönwerth greifbar werden kann“.
Laut Erika Eichenseer ist in Neuenhammer das Zentrum von Schönwerths Forschungen. „Gehen sie zum Pavillon und lesen sie die Sprichwörter.“ Dort finde man Informationen über Schönwerth selbst, seinen Antrieb, seine Zeit, die wirtschaftliche Situation damals oder seine düstere Vorausschau. Mit seinem Spruch „Mit der Zeit blöiha d’Hackstöck“ freute sie sich: „Jetzt ist es geschafft, der Schönwerth-Sagenweg im Zottbachtal soll blühen und gedeihen und vielen Menschen Freude bringen.“
Für Feststimmung sorgte die „Zoigl-Blos’n“. Am Infostand gab es leckere Sachen und Lesestoff. Jede Menge Infomaterial hatten der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald und das Pleysteiner Tourismusbüro parat.
Gerne nahmen die Besucher die Führungen auf dem Sagen- und Märchenpfad durch Anita Köstler an. Die Kinder vergnügten sich auf der Hüpfburg oder an der Schminkecke und lauschten den von Bianca Kreuzer erzählten Schönwerth-Geschichten.
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