„Dieses Jahr mussten wir leider erneut feststellen, dass uns Corona noch immer fest im Griff hat und eine große Feier, die wir uns alle vorgestellt und gewünscht hätten, noch nicht stattfinden kann.“ Das hatte Marina Hirnet bei der Eröffnung des Sagen- und Märchenpfads „Auf Schönwerths Spuren im Zottbachtal“ vor einem Jahr gesagt. Umso mehr freut sich die Bürgermeisterin, dass die Einweihung nun endlich stattfinden kann. Die Freude groß ist aber auch bei der Franz-Xaver-von-Schönwerth-Gesellschaft. „Wir alle freuen uns schon riesig auf den 19. Juni“, strahlt Präsident Johann Walbrunn genauso wie seine Stellvertreterin Erika Eichenseer. Sie gilt zusammen mit ihrem bereits verstorbenen Ehemann Adolf Eichenseer als „Motor“ für das gesamte Projekt und hat sich großartige Verdienste erworben.
Die Feierlichkeiten starten um 13.30 Uhr mit der Segnung des Sagen- und Märchenpfads durch Pfarrer Pater John Subash Vincent. Von 14 bis 18 Uhr steigt dann in Neuenhammer ein großes Gartenfest, bei dem die „Zoigl-Blosn“ zur Unterhaltung aufspielen. Das ist aber längst nicht alles. Gemeinde und Schönwerth-Gesellschaft laden zu kostenlosen Führungen auf dem Pfad entlang des Zottbachs ein. An Infoständen des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald e.V. und des Tourist-Information Pleystein können sich die Gäste mit entsprechendem Material eindecken und auch Schönwerth-Produkte erwerben. Für die Kinder stehen eine Hüpfburg sowie eine Spielecke parat. Außerdem können die Besucher bei einer Tombola attraktive Preise gewinnen.
„Nirgendwo in ganz Deutschland ist umsichtiger, voller und mit so leisem Gehör gesammelt worden.“ Damit brachte schon Jacob Grimm die hohe Wertschätzung gegenüber Schönwerths Arbeit zum Ausdruck gebracht. Schließlich hatte er als Erster eine Fülle von Belegmaterial zur Erzähl- und Alltagskultur der breiten Bevölkerung in der Oberpfalz zusammengetragen. Fachleuten ist Schönwerth vor allem bekannt durch sein dreibändiges Werk „Aus der Oberpfalz – Sitten und Sagen“, das zur Ausbildung einer kulturellen Identität seiner Landsleute beigetragen hat.
Trotz mehrfacher Initiativen, Persönlichkeit und Schönwerths Werk bekannt zu machen, war er fast in Vergessenheit geraten. Dies hat die 2009 gegründete Franz-Xaver-von-Schönwerth-Gesellschaft gründlich geändert. Der Volkskundler ist endlich in seiner ostbayerischen Heimat angekommen, aber auch weltweit, ausgelöst etwa durch einen Artikel in der englischen Zeitung „The Guardian“ am 5. März 2012. Im Übrigen ist im Bereich Neuenhammer nicht der erste Pfad zum Gedenken an den großen Oberpfälzer entstanden. Weitere Beispiele sind der Märchenpfad in Sinzing und der Märchengarten in Wackersdorf und der 2021 eröffnete Freudenberger Schönwerth-Weg.
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