Eine aberwitzige Show der Extraklasse mit ganz besonderer bayrischer Popmusik - wie man sie sonst wohl selten hört - und abstrusen Wortspielen boten die "Widersacher aller Liedermacher" dem Publikum am Freitagabend in der brechend vollen Tenne des Schafferhofs. Eine lange Warteliste bestätigte Schafferhofwirt Reinhard Fütterer, dass er das mittlerweile vierte Konzert der Band locker zweimal hätte verkaufen können.
Seit die Musiker um den Bärnauer Matthias "Matze" Wolf vor drei Jahren den Heimatsound-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks gewonnen haben, zeigt ihre musikalische Karrierekurve steil nach oben. Die Auftritte mehren sich und seit kurzem haben sie ihren ersten Plattenvertrag mit einem Münchener Label in der Tasche. Dort nahmen sie auch ihre neue Scheibe "As Weda" auf, von der sie mehrere Stücke in ihr Programm einbauten.
Ihrem Stil, der sich nicht einordnen lässt und irgendwo zwischen Folk, Rock und Jazz, Hip-Hop, Reggae oder Ska liegt, sind sie treu geblieben. Die verschiedenen musikalischen Hintergründe fügen sie mit einer Leichtigkeit zu einem ganz besonderen, für die Band charakteristischen Sound zusammen, die ihresgleichen sucht. Ebenso treu geblieben sind sie der genialen Oberpfälzer Lautmalerei in den Texten, die aus der Feder von Wolf stammen und die Stücke der Band zu etwas ganz besonderem machen: Authentisch und erfrischenden musikalischen Ideen. Gefunden haben sich die fünf hoch talentierten Musiker während des Studiums an der Musikhochschule in Würzburg. Matze Wolf (Gesang, Gitarre, Akkordeon), Marcel Doudieh (Saxophon, Klarinette, Gitarre, Gesang), Cornelius Grömminger (Kontrabass), Joris Conrad (Keyboard) und Julian Hrdina (Drums) sind nicht nur geniale Musiker, sondern auch Freunde. Das ist deutlich spürbar. Ergänzt wird das Quintett seit Kurzem von Sebastian Gröller, der mit seiner Trompete den Sound absolut bereichert.
Neben bekannten Stücken wie "Wieda zruck" mit Sehnsüchten nach der Kindheit, dem "Schwammerl-Lied", das Wolf für seinen Vater Alfred geschrieben hat, oder die vergebene "Annamirl" präsentierte die Band auch einige Songs von ihrer neuen Produktion. In Titeln wie "As Weda", "S Bacherl", "As Reh" oder "As Leben" blicken sie meditativ auf das Leben im Allgemeinen und die Welt, greifen darin Naturthemen auf.
Die sechs Musiker sprühten geradezu vor Spielfreude und hochklassigen musikalischem Können. Das Publikum unter dem in der Mehrzahl Wiederholungstäter saßen und die Band schon von früheren Auftritten kannten, hatte seine helle Freude an der Show. Nach lang anhaltendem Beifall gingen die Musiker im Stil der Spider Murphy Gang der Frage nach "Wo is die Münchener Schickeria hie" und sangen am Ende vom Transitraum "Sendlinger Door".
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