Neuhaus/Windischeschenbach
25.02.2024 - 15:28 Uhr

Al Jones bringt mit seiner Band den Blues zurück zum Schafferhof

Nach siebeneinhalb Jahren Pause brachte Al Jones mit seiner Band in einem leidenschaftlichen, heißen Konzert seinen Blues zurück auf den Schafferhof.

Der Blues scheint in die Jahre gekommen zu sein. So war es nicht verwunderlich, dass der Altersdurchschnitt des Publikums beim Konzert von Blues-Legende Al Jones (Jahrgang 1951) am Freitagabend in der Tenne des Schafferhofs etwas höher angesiedelt war als bei anderen Gigs an gleicher Stelle. Doch der Schein trügt.

Al Jones und seine hervorragenden Musiker bewiesen, dass der Blues alles andere als verstaubt ist, sondern zeitgemäß, lebhaft, tief und mit Raffinesse ausgestattet. Nicht umsonst setzt der gebürtige Weidener, der im Alter von 17 Jahren seine Heimatstadt verließ und Profi-Musiker wurde, in ganz Europa Maßstäbe, wenn es um Rhythm and Blues geht. Die amerikanische Fachzeitung "Livin Blues" hat ihm schon vor Jahren bestätigt, dass es außerhalb der Vereinigten Staaten nichts Vergleichbares gibt.

Davon überzeugte er das Schafferhof-Publikum, unter dem auch Bekannte aus seiner Jugendzeit waren. Begleitet von den hervorragenden Musikern Christoph "BeBof" Böhm (Gitarre), Uli Lehmann von den "Stimulators" (Bass) und Tommy Eberhardt am Schlagzeug servierte er authentische Musik. Al Jones hat das, was große Musiker vom Mittelmaß unterscheidet, nämlich einen unverkennbaren eigenen Sound in seinem Gitarrenspiel und Gesang. Er gibt dem Blues durch Dynamik, Tempowechsel und vor allem Improvisation, zu der er jedem seiner Mitspieler immer wieder genügend Raum einräumt, seine persönliche Note. Die kommt beim Publikum bestens an. Dies gilt für "All your love" von Otis Rush, das er seit seinem 16. Lebensjahr spielt, ebenso wie für seine zahlreichen eigenen Kompositionen wie "In time, right time, any time".

Nach seinem eigenen Motto "je oller, je doller" steigerten sich die Musiker seiner von ihm als "Hardcore-Bluesband" bezeichneten Gruppe in einen wahren Spielrausch. In Erinnerung an seine Zeit als junger Musiker in Weiden holte er bei "I just want to make love to you" von Willie Dixon seine Freunde Barthl Pöhnl und Hans "Wyman" Zitzmann aus dem Publikum auf die Bühne. Die zeigten am Mikro und auf der Bluesharp, dass sie es noch können und ernteten großen Beifall.

Zweimal holte das begeisterte Publikum Al Jones und seine Band nach zwei Stunden Konzert zu Zugaben auf die Bühne zurück. Mit "Going home" und dem gefühlvollen "Sweet little Angel" von B.B. King verabschiedete er sich nach einem mitreißenden Konzert mit der Bemerkung: "See you next year".

 
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