Was nebenan produziert wird soll nun leichter bei Kunden in der ganzen nördlichen Oberpfalz ankommen – sei es Milch oder Schnaps, Honig oder Gebäck. Um das zu erreichen gibt es nun eine neue Dachmarke für die Direktvermarkter in der Region: die "Direktvermarktung Nordoberpfalz", ein Projekt des Landkreises Tirschenreuth sowie der Stadt Weiden unter Führung des Landkreises Neustadt/WN.
Doch was verbirgt sich hinter diesem Namen? Das Projekt soll regionale Produkte weiter und besser ins Bewusstsein bringen, heißt es in einem Planungspapier, das Oberpfalz-Medien vorliegt. Deutlicher formuliert es Hellmut Fröhlich: "Wir wollen Landschaft, Genuss und Menschen zusammenbringen. Auch Heimatliebe geht durch den Magen." Fröhlichs Bayerisches Staatsministerium für Finanzen und Heimat unterstützt das Projekt mit Fördergeldern.
Arbeit in zwei Phasen
Das Projekt richtet sich vor allem an Erzeuger und Direktvermarkter, aber auch Verbraucher in der Nordoberpfalz. Produkte aus der Direktvermarktung sollen stärker und besser vermarktet werden und so einen Mehrwert für Betriebe und Kunden schaffen. Außerdem steht die Planung, Erstellung und Veröffentlichung einer Webseite auf dem Plan, die dann auch die digitale Plattform der Direktvermarkter aus der Nordoberpfalz stärken soll.
Die erste von zwei Phasen begann bereits im vergangenen Jahr: In drei Workshops zwischen Juli und Dezember erarbeiteten Betriebe zusammen mit den Landkreisen und der Stadt Weiden Möglichkeiten und das weitere Vorgehen, begleitet durch die Marketing-Agentur Opus aus Bayreuth. Im neuen Jahr ging es dann an die Umsetzung: Zusammen mit der Agentur Brandgrad aus Augsburg wollen die Verantwortlichen bis September eine Dachmarke etablieren – unter anderem mit eigenem Design, Kommunikationskonzept, einer Broschüre mit den teilnehmenden Direktvermarktern und Homepage. Letztere fungiert für die potenziellen Kunden fast wie eine Suchmaschine – wer will, kann hier verschiedenste Produkte von Eiern und Fisch über Bier und Kaffee bis hin zu Erlebnisurlaub und Party-Service aus der Region finden.
"Kreativer Prozess"
Einige Ergebnisse dieses Prozesses wurden am vergangenen Donnerstag am Schafferhof in Neuhaus bei Windischeschenbach vorgestellt – unter anderem das neue Logo der "Direktvermarktung Nordoberpfalz". André Kinne von der Agentur Brandgrad war voll des Lobes für das Ergebnis und den Weg dorthin: "In einem kreativen gemeinsamen Prozess wurde ein Logo entwickelt, das die gemeinsamen Werte wie Qualität, Vertrauen, Wohlbefinden, Regionalität und Innovation widerspiegelt." Es greife die Farbwelten der etablierten Logos von Neustadt/WN, Tirschenreuth und Weiden auf und habe damit einen hohen Wiedererkennungswert. "Es funktioniert auch in klein oder in schwarz-weiß, so dass es für alle Produktverpackungen geeignet ist."
Neben den Landräten Andreas Meier (Neustadt/WN) und Roland Grillmeier (Tirschenreuth) sowie dem Weidener Bürgermeister Lothar Höher waren am Donnerstagabend außerdem Vertreter des Finanz- und Heimatministeriums sowie rund 50 Direktvermarkter anwesend. "Alle zeigten sich sehr begeistert vom Ergebnis und wollen das Logo künftig vielseitig einsetzen", sagte Claudia Prößl, Pressesprecherin des Landkreises Neustadt/WN. Landrat Andreas Meier verwies auf die Bedeutung der regionalen Wirtschaft: "In diesen Zeiten bekommen wir zu spüren, dass globale Lieferketten nicht immer funktionieren. Wir führen unsere erfolgreiche Strategie fort und unterstützen die Vernetzung der regionalen Anbieter in der Nordoberpfalz."
Das ist der Direktvertrieb
- Unmittelbar: Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen direkt vom Unternehmen an den Endverbraucher ohne zwischengeschaltete Handelsstufen
- Im Gegensatz dazu: Handelsverkauf mit Vertrieb entlang einer Handelskette
- Der größte Direktvertrieb: Computerhersteller Dell – bis 2006 nur im Direktvertrieb, seit 2007 teilweise im Einzelhandel; Jahresumsatz von rund 57 Millionen Dollar













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