Neuhaus/Windischeschenbach
23.10.2019 - 12:24 Uhr

Denk-würdiger Auftritt

Mit gehörigem Respekt wagte sich die Regensburger Sängerin Steffi Denk vor gut eineinhalb Jahren daran, ihr großes Idol Aretha Franklin zu interpretieren. Keine leichte Aufgabe. Das zeigte sich auch am Schafferhof.

Unvergessene Hits der "Queen of Soul", Aretha Franklin, singt die Regensburger Sängerin Steffi Denk in einem mitreißenden Konzert auf dem Schafferhof. Begleitet wird sie dabei von hochkarätigen Musikern und Sängerinnen. Bild: prh
Unvergessene Hits der "Queen of Soul", Aretha Franklin, singt die Regensburger Sängerin Steffi Denk in einem mitreißenden Konzert auf dem Schafferhof. Begleitet wird sie dabei von hochkarätigen Musikern und Sängerinnen.

Denn immerhin gewann die Soul-Legende Aretha Franklin mit ihrer einzigartigen Stimme 18 Grammys und wurde 2010 zur besten Sängerin aller Zeiten gekürt. Entgegen ihrem Naturell gibt Denk dann auch nach dem ersten Stück "I believe" auf der Schafferhof-Bühne zu, wahnsinnig aufgeregt zu sein. Die Musik der Soul-Legende begleitet sie schon seit ihrer Jugend. Auch wenn sie heute nicht mehr die Aktuellste ist, so sind ihre Hits trotzdem unvergessen. Unsterblich. Doch Denks Aufregung legt sich schnell und eine der besten Stimmen Bayerns begeistert das Schafferhof-Publikum in einem mitreißenden Konzert mit ihrer Stimme, der feinen Auswahl der Stücke und einer Band samt Backgroundchor, in denen sie die Crème de la Crème Regensburger Musiker und Sängerinnen begleiten.

Denk hat sich viele ältere Stücke der "Queen of Soul" ausgewählt. "I never loved a man", mit dem ihr 1967 der Durchbruch mit Atlanta-Records gelang, oder "Chain of Fools", einem Soul-Klassiker ebenfalls aus dem gleichen Jahr. Als Denk dann mit dem Ablegen ihrer Stöckelschuhe ihre "angezogene Handbremse" löst, geht die Post voll ab. "Respect" fordert sie in dem sozialkritischen Song Franklins. Zur damaligen Zeit war es Frauen in Amerika, die mit einem Mann zusammenlebten, nicht möglich, Sozialhilfe zu beziehen. Der Text handelt von einer Frau, die materielle Unterstützung bekommt, das Geld aber an ihren Lebensgefährten weitergibt. Genau dafür erwartet sie nur ein bisschen "Respect".

Der Klassiker verbreitete sich seinerzeit mit rasender Geschwindigkeit und wurde zu einer Hymne der Frauen- und Bürgerrechtsbewegung in den Staaten. "Dem Ernst der Lage angemessen", wie sie scherzt, ulkt sie zwischen den Stücken mit angezogener Handbremse. Doch ganz ohne die zweifellos vorhandenen Entertainment-Qualitäten der Sängerin geht es zur Freude des Publikums doch nicht.

Begleitet wird die Sängerin von einer hochklassigen Band mit Bernd Meyer am Keyboard, Uli Zrenner-Wolkenstein am Bass, Andreas Blüml an der Gitarre, Möpl Jungmayer am Saxophon und Gerwin Eisenhauer am Schlagzeug. Im Backgroundchor unterstützen sie Margot Gerlitz, Annika Fischer und Esther Baar ganz hervorragend.

Mit viel Soul, Herz und Ausdruck in ihrer charismatischen Stimme singt sie "I say a little prayer" oder "Son of a preacher man". Das Publikum geht von Titel zu Titel immer mehr mit, vor allem bei Funk-Hits wie "Rock steady" oder dem Abschlusssong "Freedom".

Mit stehenden Ovationen fordern die begeisterten Zuhörer eine Zugabe. Die gibt es natürlich. Bei "Let it be" von den Beatles singen 200 Kehlen lautstark den Refrain mit. Mit "(You make me feel like) A natural woman", einem der unverkennbaren Songs Franklins, die am 16. August 2018 in Detroit im Alter von 76 Jahren starb, setzt die großartige Sängerin den Schlusspunkt unter ein mitreißendes Konzert mit zeitloser Musik.

Unvergessene Hits der "Queen of Soul" Aretha Franklin singt die Regensburger Sängerin Steffi Denk in einem mitreißenden Konzert auf dem Schafferhof. Begleitet wird sie dabei von hochkarätigen Musikern und Sängerinnen. Bild: prh
Unvergessene Hits der "Queen of Soul" Aretha Franklin singt die Regensburger Sängerin Steffi Denk in einem mitreißenden Konzert auf dem Schafferhof. Begleitet wird sie dabei von hochkarätigen Musikern und Sängerinnen.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.