Neuhaus/Windischeschenbach
08.10.2019 - 12:44 Uhr

Entspannter Tag für Trödelfans

Ein Antik- und Trödelmarkt auf einem denkmalgeschützten Hof: Das passte auf dem Schafferhof wie die berühmte Faust aufs Auge. Die Fans alter Sachen sind begeistert.

Entspannt durch verschiedene Zeitepochen schlendern und das eine oder andere Schnäppchen oder Kuriose ergattern. Das konnten die Besucher des achten Antik- & Trödelmarkts auf dem Schafferhof. Bild: prh
Entspannt durch verschiedene Zeitepochen schlendern und das eine oder andere Schnäppchen oder Kuriose ergattern. Das konnten die Besucher des achten Antik- & Trödelmarkts auf dem Schafferhof.

Dazu hat Organisator Bernhard Dagner wieder eine feine Auswahl an Ausstellern getroffen. So strömten am Sonntag Scharen von Besuchern zur 8. Auflage auf den Schafferhof. Zu sehen und kaufen gab es neben altem Hausstand auch Antiquitäten, Raritäten und so manches Kuriose.

Eine uralte Zellentür aus der Justizvollzugsanstalt Bayreuth hatte unter anderem Schafferhof-Wirt Reinhard Fütterer ausgestellt. „Fünf Zentimeter massive Eiche“, klärte er auf. Da sei keiner rausgekommen. Eine weitere Rarität hatten Stefan und Tochter Lucie Hofmann aus Marktredwitz im Angebot. Einen Kopf aus Keramik, gestaltet vom Leipziger Maler Bernhard Heisig, der 1986 als Ostkünstler den ehemaligen Westkanzler Helmut Schmidt porträtiert hatte. „Das Portrait hängt heute noch im Kanzleramt“, wusste Hofmann.

25 Aussteller hatte Dagner zum Antikmarkt eingeladen – „weit weniger, als Bewerber waren“, wie er zugab. Doch der freischaffende Künstler will das Angebot bewusst nicht vergrößern. „Es muss auch stimmig mit dem Schafferhof sein.“ Unter den Anbietern seien auch einige, die nur ein- oder zweimal im Jahr ausstellten. Auch heuer seien wieder viele alte Bekannte dabei. „Man fühlt sich schon fast wie eine Familie.“ Er freute sich auch auf viele nette Gespräche.

Die gab es zuhauf. Echte Trödelprofis waren auf dem Schafferhof Mangelware. Anneliese Röhrig aus Arzberg bezeichnete sich selbst als „Hobbytrödlerin“, die ihre Sachen nur aus Spaß an der Freude sammelte und verkaufte. Sie hatte einen „Goethe“ im Angebot. Dabei handelte es sich um einen Glasbehälter mit Steigrohr. Man hängt es an die Wand, befüllt es mit Wasser und je nach Luftdruck steigt oder fällt die Flüssigkeit im Steigrohr. Für acht Euro wechselte es den Besitzer. Sie war bereits zum fünften Mal auf dem Markt und schätzte das Ambiente, das nette Umfeld und das Gespräch mit den Kunden.

Die versuchten natürlich beim Kauf von altem Glas und Porzellan, historischen Elektrogeräten oder Stoffen, Bügeleisen, Wärmflaschen, Christbaumschmuck oder Adventskalendern zu feilschen. Selbstverständlich wurden ein paar Euro nachgelassen oder gab es noch Kleinigkeiten umsonst obendrein. Sabine Stubner aus Neuhaus ging mit Christbaumschmuck, einem Fleischwolf und alten Schlüsseln nach Hause. „Man bekommt wirklich schöne und seltene Sachen und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.“

So schlenderten die Trödelfans den ganzen Tag entspannt, ohne Gedränge und Geschiebe, durch die Scheunen durch verschiedene Zeitepochen, ließen bei alten Adventskalendern Kindheitserinnerungen wach werden oder dachten daran, wie Opa und Oma wohl mit dem Flachskamm umgegangen sind. Wer genug vom Trödel hatte, genoss eine frisch gezapfte Halbe Zoigl mit einer deftigen Brotzeit. Auch das machte das besondere Ambiente dieses Antikmarktes aus.

Stefan Hofmann aus Marktredwitz neben seinem Keramikkopf, den der Leipziger Maler Berhnard Heisig geschaffen hat. Bild: prh
Stefan Hofmann aus Marktredwitz neben seinem Keramikkopf, den der Leipziger Maler Berhnard Heisig geschaffen hat.
Der in Krummennaab lebende Künstler Bernhard Dagner (links) organisierte bereits zum achten Mal den Antik- & Trödelmarkt in den Scheunen des Schafferhofs. Er macht dies nicht zuletzt deshalb, dass leidenschaftliche Sammler wie sein Vater Robert (rechts) ihre Raritäten präsentieren und verkaufen können. Bild: prh
Der in Krummennaab lebende Künstler Bernhard Dagner (links) organisierte bereits zum achten Mal den Antik- & Trödelmarkt in den Scheunen des Schafferhofs. Er macht dies nicht zuletzt deshalb, dass leidenschaftliche Sammler wie sein Vater Robert (rechts) ihre Raritäten präsentieren und verkaufen können.
Vom Lederkoffer bis zum Plattenspieler, vom Christbaumschmuck bis zum steinernen Maßkrug: Auf dem achten Antik- & Trödelmarkt gab es so manche Kuriosität und Rarität aus den verschiedensten Zeitepochen zu sehen und kaufen. Bild: prh
Vom Lederkoffer bis zum Plattenspieler, vom Christbaumschmuck bis zum steinernen Maßkrug: Auf dem achten Antik- & Trödelmarkt gab es so manche Kuriosität und Rarität aus den verschiedensten Zeitepochen zu sehen und kaufen.
Ob Porzellanservice mit Goldrand oder Heiligenfigur aus Keramik oder Holz: Käufer und Verkäufer waren mit den Geschäften sehr zufrieden. Bild: prh
Ob Porzellanservice mit Goldrand oder Heiligenfigur aus Keramik oder Holz: Käufer und Verkäufer waren mit den Geschäften sehr zufrieden.
 
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