Dazu hat Organisator Bernhard Dagner wieder eine feine Auswahl an Ausstellern getroffen. So strömten am Sonntag Scharen von Besuchern zur 8. Auflage auf den Schafferhof. Zu sehen und kaufen gab es neben altem Hausstand auch Antiquitäten, Raritäten und so manches Kuriose.
Eine uralte Zellentür aus der Justizvollzugsanstalt Bayreuth hatte unter anderem Schafferhof-Wirt Reinhard Fütterer ausgestellt. „Fünf Zentimeter massive Eiche“, klärte er auf. Da sei keiner rausgekommen. Eine weitere Rarität hatten Stefan und Tochter Lucie Hofmann aus Marktredwitz im Angebot. Einen Kopf aus Keramik, gestaltet vom Leipziger Maler Bernhard Heisig, der 1986 als Ostkünstler den ehemaligen Westkanzler Helmut Schmidt porträtiert hatte. „Das Portrait hängt heute noch im Kanzleramt“, wusste Hofmann.
25 Aussteller hatte Dagner zum Antikmarkt eingeladen – „weit weniger, als Bewerber waren“, wie er zugab. Doch der freischaffende Künstler will das Angebot bewusst nicht vergrößern. „Es muss auch stimmig mit dem Schafferhof sein.“ Unter den Anbietern seien auch einige, die nur ein- oder zweimal im Jahr ausstellten. Auch heuer seien wieder viele alte Bekannte dabei. „Man fühlt sich schon fast wie eine Familie.“ Er freute sich auch auf viele nette Gespräche.
Die gab es zuhauf. Echte Trödelprofis waren auf dem Schafferhof Mangelware. Anneliese Röhrig aus Arzberg bezeichnete sich selbst als „Hobbytrödlerin“, die ihre Sachen nur aus Spaß an der Freude sammelte und verkaufte. Sie hatte einen „Goethe“ im Angebot. Dabei handelte es sich um einen Glasbehälter mit Steigrohr. Man hängt es an die Wand, befüllt es mit Wasser und je nach Luftdruck steigt oder fällt die Flüssigkeit im Steigrohr. Für acht Euro wechselte es den Besitzer. Sie war bereits zum fünften Mal auf dem Markt und schätzte das Ambiente, das nette Umfeld und das Gespräch mit den Kunden.
Die versuchten natürlich beim Kauf von altem Glas und Porzellan, historischen Elektrogeräten oder Stoffen, Bügeleisen, Wärmflaschen, Christbaumschmuck oder Adventskalendern zu feilschen. Selbstverständlich wurden ein paar Euro nachgelassen oder gab es noch Kleinigkeiten umsonst obendrein. Sabine Stubner aus Neuhaus ging mit Christbaumschmuck, einem Fleischwolf und alten Schlüsseln nach Hause. „Man bekommt wirklich schöne und seltene Sachen und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.“
So schlenderten die Trödelfans den ganzen Tag entspannt, ohne Gedränge und Geschiebe, durch die Scheunen durch verschiedene Zeitepochen, ließen bei alten Adventskalendern Kindheitserinnerungen wach werden oder dachten daran, wie Opa und Oma wohl mit dem Flachskamm umgegangen sind. Wer genug vom Trödel hatte, genoss eine frisch gezapfte Halbe Zoigl mit einer deftigen Brotzeit. Auch das machte das besondere Ambiente dieses Antikmarktes aus.
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