Neuhaus/Windischeschenbach
27.11.2024 - 13:20 Uhr

Erhalt der Burg Neuhaus ein Millionen-Projekt

Ein Neuhauser Problem wird die Stadt Windischeschenbach noch länger beschäftigen. Bürgermeister Karlheinz Budnik hat sich das nach Aussagen in der Bürgerversammlung einfacher vorgestellt. Doch es gibt einen Plan.

Bürgerversammlung die Zweite nun im Stadtteil Neuhaus. Bürgermeister Budnik informierte dabei über das Gesamtgeschehen in der Stadt wie tags zuvor in der Mehrzweckhalle Windischeschenbach. Für Neuhaus sprach der Bürgermeister von großen positiven Entwicklungen sowie aber auch von Problemen. Über 50 Neuhauser waren in den Linglsaal gekommen.

Ein Problemfall sei die Burg mit dem Butterfassturm. Als Eigentümer liegt nach dem Denkmalschutzrecht die Unterhaltspflicht bei der Stadt. Bauliche Ertüchtigungen und Fassadenmaßnahmen sind am Gebäudekörper vonnöten. Der Butterfassturm ist statisch zu begutachten und weiter baulich zu sichern. Man spricht von 7 Millionen Euro Erhaltungsaufwand. Ohne Land und Bund sehe es düster aus, meinte der Bürgermeister. Erste Gespräche mit der Denkmalschutzbehörde habe es bereits gegeben. Parallel zur Denkmalförderung gibt es die Möglichkeit aus dem Städtebauprogramm des Freistaates.

Um dies alles zu bündeln gibt es nun eine Vorgehensweise. Erst eine Machbarkeitsstudie mit Konzept über die weitere Nutzung, dann eine Planung mit Kostenaussagen, weiter die Prüfung der Förderkulisse und als Ziel dann die Umsetzung nach positiven Förderbescheiden. Was in Neuhaus fast wie geschmiert läuft, ist die Entwicklung im Gewerbepark. Die Firma Volante errichtet gegenüber Rabe-Bike im Scheibenweg eine Fertigungshalle mit 10000 Quadratmeter (Kosten 11 Millionen Euro), Fertigstellung Sommer 25. Die 140 Mitarbeiter werden somit am Standort gehalten, ihre Zahl sogar erhöht.

Dies sei aber nicht die einzige Baustelle im Scheibenweg. Das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE) hat mit den Erdarbeiten für das Trainingsareal begonnen. Bis 2030 sollen hier mehr als 50 Millionen Euro investiert werden. Was derzeit in Neuhaus ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, ist die Eiche am Kriegerdenkmal. Befallen vom Riesensporling, der als Pilz die Wurzeln des Baumes zersetzt und somit die Standfestigkeit beeinträchtigt. Um den Zustand genauer zu bewerten, wird in nächster Zeit ein sogenannter „Zugversuch“ durchgeführt um die Standfestigkeit des Baumes zu testen.

Lob vonseiten des Bürgermeisters gab es für die Feuerwehr Neuhaus für die Inbetriebnahme nach Eigenumbau mit 53 Arbeitsstunden eines Verkehrssicherungsanhängers. So entstanden der Stadt lediglich Kosten von 5000 Euro. Budnik ging auch auf das Konzert in der Heilig-Geist-Kirche ein. Eine Veranstaltung, die die Stadt bereicherte und wiederholt werden sollte.

Die in den Vorjahren immer kritischen Neuhauser hatten Dienstagabend auf Schonzeit geschaltet. Eine längere Diskussion befasste sich mit dem schon angesprochenen Scheibenweg. Durch Baumaßnahmen scheint er eine Erschließungsstraße zu werden. Jeder fahre darauf und das mit voller Geschwindigkeit. "Wir wollen die Straße asphaltieren, aber nicht zur Erschließungsstraße machen", so der Bürgermeister.

Eine Frage kam zum Stand "Motel im Gewerbegebiet". Die Baugenehmigung sei erteilt. Der Antragsteller könne bauen, sagte Budnik. Eine weitere Anfrage kam, ob am Bahnhof ein Fahrradabstellsystem errichtet werden könne. Dies sei nach Budniks Worten angedacht. Noch eine Anregung Richtung Fahrradwege: Den geplanten vom Freibad bis Abzweigung Scherreuth doch weiter nach Püllersreuth zu verlängern. Horst Schellkopf vermisste Sportlerehrungen durch die Stadt. Gab es, wurde aber auf Wunsch der Vereine diesen selbst überlassen, stellte Bürgermeister Budnik fest.

Burg Neuhaus:

Vorgehensweise zur Sanierung

  • Machbarkeitsstudie mit Konzept über die weitere Nutzung
  • Planung mit Kostenaussagen
  • Prüfung der Förderkulisse
  • Umsetzung nach positiven Förderbescheiden
  • Derzeit geschätzte Kosten sieben Millionen Euro
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.