Waltraud Hoffmann, Leiterin der Gruppe "Freies Malen" des Maria-Seltmann-Hauses, eröffnete die Ausstellung am Schafferhof am Samstagvormittag. Sieben Mitglieder der Gruppe stellen 60 Bilder in unterschiedlichen Techniken aus. Für alle beteiligten Künstler ist die Eröffnung der Ausstellung am Schafferhof etwas ganz besonderes. Sie zeigen ihre Bilder erstmals in der Öffentlichkeit.
Die älteste Malerin ist Maria Nacke aus Neuhaus. Die geborene Münsterländerin ist 84 Jahre alt und hat die Neuhauser Burg im Schatten der Dämmerung von ihrer Wohnung aus dargestellt. Von ihr stammen auch Bilder mit Schweinen. "Meine Mutter hat im Krieg immer Schweine gezüchtet. Das erinnert mich daran", sagt sie dazu.
Wer beim Betrachten der ausgestellten Bilder "Alte-Oma-Malerei" erwartet hat, sah sich getäuscht. Die Bilder, in Öl, Acryl, Aquarell, Kreide und Mischtechnik ausgeführt, zeigen eine unglaubliche Vielfalt und haben eines gemeinsam: Den Ausdruck der großen Freude am Malen.
Voneinander lernen
In der Gruppe, die seit rund zehn Jahren besteht, gibt es zwar mit Waltraud Hoffmann eine Leiterin, doch die ist "nur" für die Organisation verantwortlich. Ansonsten schauen sich die Hobbykünstler beim wöchentlichen Malen am Mittwochvormittag gegenseitig über die Schulter, holen sich voneinander Anregungen, bekommen Tipps. "Hier kann ich Techniken und Materialien ausprobieren, die ich zu Hause nie alleine machen würde", gesteht Susanne Bayer, mit 42 Jahren seit zwei Monaten das jüngste Mitglied der Gruppe. Sie hat noch keine Bilder ausgestellt, dafür aber neben Maria Nacke und Waltraud Hoffmann, Heidemarie Schossig, Hans Oppelt, Uta Ay, Monika Hirschmann und Fritjoff Kösling.
Die Motive der Bilder können unterschiedlicher und vielfältiger nicht sein. Da geht ein Mädchen verträumt am Strand, röhrt ein Hirsch, blühen Blumen in Vasen, wird die Panik bei einem Vulkanausbruch dargestellt, ist die Vohenstraußer Friedrichsburg zu sehen, Fischerboote oder ein Schmetterling auf einer Blüte.
Auch Enkelkinder stellen aus
Fritjoff Kösling, der unter dem Namen "Dattelfrass" malt, hat besonders beeindruckende Werke ausgestellt. Darunter den 70. Geburtstag eines Holzarbeiters, der ängstlich, voll Sorgen unter einem Regenschirm hervorblickt, ein Selbstportrait des Lazarus, ein Portrait Max Regers oder Studien auf Packpapier. Die talentierten Enkelkinder von Maria Nacke, Sarah, Magdalena und Johannes, haben 13 bunte Bilder mit Kindermalerei ausgestellt.
Andreas Egeter vom CSU-Ortsverband Neuhaus überbrachte Grüße von Bürgermeister Karlheinz Budnik. Er empfahl, die Bilder beim Betrachten sprechen zu lassen, und zeigte sich überzeugt, dass der Zoigl vom Schafferhof dabei die Wirkung und Phantasie unterstützt. Waltraud Hoffmann dankte der Familie Fütterer für die Möglichkeit, die Bilder zu zeigen. Sie forderte die Besucher dazu auf, Gespräche beim Schauen und Staunen zu führen und vielleicht das eine oder andere Bild auch zu erwerben. "Preiswerter als die von Picasso sind sie allemal."
Die Malgruppe "Freies Malen"
- Waltraud Hoffmann (Weiden)
- Maria Nacke (Neuhaus)
- Heidemarie Schossig (Weiden)
- Hans Oppelt (Vohenstrauß)
- Uta Ay (Weiden)
- Frktjoff Kösling (Waldthurn)
- Monika Hirschmann (Weiden)
- Die Ausstellung kann noch zu den Öffnungszeiten des Schafferhofs bis Ende Juni besichtigt werden.
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