Neuhaus/Windischeschenbach
04.10.2022 - 11:01 Uhr

Kellner serviert vorzüglich auf dem Schafferhof

Der kabarettistische Liedermacher Mathias Kellner begeistert in der Schafferhof-Tenne das Publikum. Musikalisch, aber auch mit seinen Kommentaren unterhält er die Oberpfälzer vorzüglich.

Mathias Kellner auf der Schafferhof-Bühne. Das Publikum ist begeistert. Bild: fvo
Mathias Kellner auf der Schafferhof-Bühne. Das Publikum ist begeistert.

„Alter - war der guat!“, schwärmte so mancher Besucher in der Neuhauser Schafferhof-Tenne. Dort machte der großartige Mathias Kellner Station. Mit stoischer Ruhe betrat er die Bühne, setzte sich auf seinen Gitarrenhocker, schnallte sich die Akustikgitarre um und legte los. Der kabarettistische Liedermacher ist ein wahrer Könner seines Faches, egal ob in der lebhaften Unterhaltung, ob im Gitarrenspiel, seiner Gestik und Mimik, aber auch mit seinem klaren Gesang. Die Zuhörer amüsierten sich prächtig und sangen, zwar nach einer dezenten Aufforderung, gerne auch mal mit. „Wichtig ist beim Mitsingen, dass ich eure Leidenschaft spür!“, meinte Kellner.

„Wir könnten alle schön zusammenhalten, es kommt nur keiner drauf“, analysierte Kellner die Weltlage, wobei er „Steig ein in das Kettenkarussell“ intonierte. Die Schafferhof- Bühne sei eine seiner Lieblingsbühnen, weil man hier direkt unter den Leuten sitze, er leider aber durch seine feuchte Aussprache ein Superspreader sei. Er nahm die Leute mit in die Zeit, wo man vom Radio das „Hotel California“ von den „Eagles“ auf Kassette aufnahm und beschrieb ausführlich und amüsant die Problematiken, die dahinter steckten.

Der Vollblutmusiker überraschte immer wieder mit Balladen und Blues und gab mit dem Fuß den Takt an. Kellner erinnerte sich an seinen letzten Auftritt am Schafferhof mit Zoigl, an Episoden seiner Jugend, die Brennpunkte Dorfwirtshaus mit einer besonderen Wirtin, Dorftreff Bushäusl mit Zigaretten- und Kaugummiautomaten. Er referierte über Lochgrabungen im Garten durch den Erdkern bis nach Neuseeland und ergänzte musikalisch mit dem „Radieserl-von-unten-Song“.

Was man mit dem am Mikro befestigten Kazoo, welches beim Hineinblasen ein summendes Geräusch erzeugt, alles bewerkstelligen kann, erläuterte Kellner unglaublich unterhaltsam.

„Egal, was jeder macht, glaubt und ist, Hauptsache er ist kein Orschl …“, meinte der amüsante Unterhaltungskünstler. Alleine der Hinweis, dass „Zugaben keine Erfindung von ihm seien, diese aber nach einem bestimmten Zugabenritual ablaufen müssten, war schon das Eintrittsgeld für den in der Oberpfalz lebenden Niederbayer wert.

 
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