Neuhaus/Windischeschenbach
17.10.2023 - 11:41 Uhr

Schafferhof-Wirt Reinhard Fütterer über die Vorzüge des Zoigls

Trockene Infos einer an und für sich süffigen Angelegenheit rüberbringen? Kein Problem für den Windischeschenbacher Schafferhof-Wirt Reinhard Fütterer. Bei seinem Programm „Oberpfälzer Zoiglabend“ lachen die Besucher Tränen.

Schafferhofwirt Reinhard Fütterer unterhält das Publikum mit seinem Programm "Oberpfälzer Zoiglabend". Bild: prh
Schafferhofwirt Reinhard Fütterer unterhält das Publikum mit seinem Programm "Oberpfälzer Zoiglabend".

Ein kleines Highlight: Wirt Reinhard Fütterer aus der Tenne im Schafferhof (Windischeschenbach) stand nicht selbst hinter dem Tresen, sondern stand persönlich auf der Bühne. Für Freunde des Zoiglbiers, war der „Oberpfälzer Zoiglabend“ ein gelungenes Event. Fütterer fungierte selbst als Autor des Programms. Er nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise durch die Welt des Gerstensafts, garnierte diese mit humorigen Texten und Anekdoten und lüftete Geheimnisse rund um die Braukunst im Kommunbrauhaus und die Geselligkeit in den Zoiglstuben.

Münchener werden Zoigl-Fans

Eine der Anekdoten Fütterers begann wie folgt: „Wie so oft werden die besten Ideen beim Bier geboren." Ein paar „verirrten“ Münchener Gästen habe er einst Geschichten rund um den Zoigl erzählt. Daraufhin luden sie ihn zu einem Zoiglabend in die Landeshauptstadt ein, den er gestalten sollte. Mit 180 Litern Zoigl im Gepäck und vielen Anekdoten wurde der Abend dort zum Erfolg.

Nicht weniger Erfolg hatte Fütterer beim „Oberpfälzer Zoiglabend“. Er ist bereits bekannt für sein Programm „Banal fatal“. Der Witz seiner Erzählungen wurde auch dieses Mal deutlich, wenn er sich nun auch dem „untergärigen, unfiltrierten und nicht pasteurisierten Getränk", widmete, das im Brauhaus gebraut, zu Hause vergoren und aus dem Tank ausgeschenkt wird. Er sprach über die Arbeiten während des elf Stunden dauernden Brauvorgangs, der noch echtes Handwerk sei. Dabei soll ein Hausbrauer 1992 so fest mitgeholfen haben, dass er nach ein paar Zoigl-Halben im Braustüberl eingeschlafen ist und man ihn dann auf einer Bahre nach Hause tragen musste. „Ich weiß das deshalb so genau, weil sie mich dabei fotografiert haben“, gestand er unter dem Beifall des Publikums.

Der Wirt klärte über die Geschichte des Zoigls auf. Auch über die unappetitlichen Experimente mit Ochsengalle, Tollkirsche oder Bilsenkraut in früherer Zeit sprach er. Zudem über die Entstehung des Zoiglsterns, über die Bierprobe durch den Bierkieser oder den letzten Bräu von Johann Hammer, der dabei 1941 durch einen unglücklichen Arbeitsunfall den Tod fand.

Einfach dazusetzen

Seine Geschichten über eine Hochzeit mit Donnergetöse am Ende oder einen Pflasterpinkler in Kemnath hatten die Lacher auf ihrer Seite. Fütterer beschrieb die Atmosphäre und den Charme in den Zoiglstuben, in denen man sich einfach dazusetzt. „Vielleicht liegt der Erfolg der Zoiglstuben auch darin, dass sie Wirtshäuser auf Zeit sind."

Musikalisch begleitet wurde Fütterer vom Schieder Luk, der auch als Quetschnspieler der „Altneihauser Feierwehrkapelln“ bekannt ist, und dem Gitarristen Jürgen Walbert von „Wyatt Earp“.

 
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