Neuhaus/Windischeschenbach
20.11.2023 - 10:42 Uhr

Sphärische Musikklänge am Schafferhof

Konzertabende mit Martin Kälberer sind ein besonderes Erlebnis. Am Freitag gab sich der Solokünstler in Neuhaus erneut geheimnisvoll und begeistert die Zuhörer mit einer Vielfalt an Klangwelten.

Es ist immer wieder dieselbe Frage, die einem bei einem Konzert von Martin Kälberer durch den Kopf geht: „Was genau macht der da eigentlich?“ Das war beim ausverkauften Auftritt am Schafferhof am Freitagabend nicht anders. Er machte im Rahmen seiner aktuellen Solo-Tour Station. Im Gepäck hatte er viele Instrumente und viel Musik. Und es waren – wie gewohnt – keine „Musik von der Stange“ und schon gar keine Mainstream-Melodien. Es war seine eigene Musik – Kälberer-Musik – auf die es sich einzulassen galt.

Getan haben das viele, vielleicht auch der ein oder andere, der Kälberer vor allem aus den gemeinsamen Auftritten mit Werner Schmidbauer kennt. Am Schafferhof präsentierte sich der 56-Jährige als Solist, der sich seine Band und seine Begleitung selber schafft. „Indigo Tales“ war sein Programm überschrieben - und es war ein Abend voller geheimnisvoller, in Teilen sphärischer Musik. Kälberer betätigte sich als „Melodien-Bauer“, setzte Fragmente mit Hilfe von Loopmaschine, unzähligen Instrumenten wie Hang, Rasseln, vasenähnlichen Gegenständen, E-Piano sowie seiner Stimme zu einem faszinierendem Ganzem zusammen. Wenn die Stimme dabei war, hatte er durchaus etwas von Peter Gabriel, wenn das E-Piano dominierte, könnte man sich ihn auch neben Ludovico Einaudi auf der Eisscholle sitzen und „Elegy for the Arctic“ spielen sehen.

Geschaffen hatte er damit eine unsichtbare Band, eine ganz spezielle „One-man-band“, in der immer auch ein Hauch Improvisation mitschwang. Das Publikum lauschte fast ehrfürchtig und geizte berechtigterweise nie mit begeistertem Applaus.

 
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