Neuhaus/Windischeschenbach
21.11.2018 - 09:59 Uhr

Viel Mond und tolle Soli

Sie hatten zuerst Zoiglstuben-Atmosphäre geplant. Doch der Ansturm war so groß, dass die Tische wieder abgebaut und die Stühle in Richtung Bühne gestellt wurden. Die Metro-Jazz-Band im Schafferhof löst Begeisterungsstürme aus.

Jeder Zentimeter der Bühne ist mit Musikern der Metro-Jazz-Band war besetzt Bild: gge
Jeder Zentimeter der Bühne ist mit Musikern der Metro-Jazz-Band war besetzt

"Wir sind nur eine Amateur-Band", stellte Lothar Kiehl bescheiden fest. Doch was sie in Neuhaus ablieferte, war beste Profimusik. Glenn Miller hätte seine helle Freude gehabt. Gegründet durch Roland Riedlbauer vor vielen Jahren vereint die Band inzwischen alle Generationen, von 17 bis 70. Die beiden Jüngsten sind Sophie Zahner (Bariton-Saxofon) und Benedikt Hetz (Trompete). Auf der Bühne im Schafferhof war es ziemlich eng, zumal auch noch ein Schlagzeug und ein Piano (gespielt von Florian Klein) darauf Platz fanden.

Passend zum Zoiglkrug startete der unterhaltsame Konzertabend mit "Little brown Jug", dem kleinen braunen Bierkrug. Moderator und Tenor-Saxofonist Lothar Kiehl wusste zu fast jedem Stück eine Geschichte. Einschmeichelnd sanft klang die "Moonlight-Serenade", die Alois Träger mit einem Solo auf der Klarinette betonte. Der typische Glenn-Miller-Sound schwebte durch den Raum: Klarinette, Saxofone, unterstützt durch Trompeten und Posaunen. Den Takt gab Klaus Waldhier am Schlagzeug vor. Die Liebhaber von raffiniert komponierten Bläsersätzen kamen bei "In the Mood" und "Tuxedo Junction" voll auf ihre Kosten. Begeisternd auch immer wieder die Trompeten-Soli von Andrej Lobanov, der aus Nürnberg angereist war.

Mit Schwung stapfte die "American Patrol" durch die Reihen der Zuhörer. "Des is a bissl anspruchsvoll, aber mia kriegn des scho hin", leitete der Moderator zum Stück über. Multi-Instrumental wechselte Alois Träger bei den Soli zwischen Klarinette und Saxofon, die beide vor ihm aufgebaut waren. Auch das Tenorsax-Solo von Reinhard Roth bei "Begin the Beguine" lud zum Schwelgen ein. Mit der Ankunft des "Posaunen-Sepp" kam auch Sängerin Bettina Mildner auf die Bühne. "A tisket, a tasket, I lost my yellow basket", beklagte sie leicht und munter im Stil von Ella Fitzgerald, oder fragte in den Raum "Why not take all of me?" Schwungvoll präsentierte sich besonders Beni Jung aus Vohenstrauß mit seiner Posaune.

"Wir haben heute ganz viel Mond im Programm", leitete Kiehl über zu "Blue Moon", nachdem vorher schon die "Moonlight-Serenade" und "Fly me to the Moon" erklungen waren. Ihren großen Auftritt hatte Sophie Zahner auf dem Bariton-Saxofon und dem extra auf dieses große Instrument komponierten "Bari-Bari-Good". Und weil wohl die Stimmung so gut war, passte auch "In the Mood" gut dazu.

Wild rauschte der "Chattanooga Choo Choo" durch die Tenne im Schafferhof, dem die Musiker eine hervorragende Akustik bestätigten. Fast drei Stunden dauerte das Programm, und selbst da wollten die Zuhörer noch Zugaben hören. Was sie natürlich auch bekamen, einschließlich eines "Caribbean Dance" im Salsa-Rhythmus und einer von Bettina Mildner gesungenen Erklärung, was "Love" ist.

Solist Alois Träger legt los. Bild: gge
Solist Alois Träger legt los.
Die Rhythmusgruppe mit Sängerin Bettina Mildner. Bild: gge
Die Rhythmusgruppe mit Sängerin Bettina Mildner.
Moderator und Solist am Tenor-Saxofon: Lothar Kiehl Bild: gge
Moderator und Solist am Tenor-Saxofon: Lothar Kiehl
Sweet Georgia Brown und Solist Solo Lothar Kiehl. Bild: gge
Sweet Georgia Brown und Solist Solo Lothar Kiehl.
"Bari-Bari-Good": Sophie Zahner spielt das Bariton-Saxofon Bild: gge
"Bari-Bari-Good": Sophie Zahner spielt das Bariton-Saxofon
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.