Auf der Bühne sitzen Vater und Tochter, was in Musikerkreisen auch nicht allzu häufig vorkommt. Eine Setliste haben sie nicht, nur ein paar Zettel mit Notizen, was sie aus ihrem großen Repertoire spielen könnten. Bei der tatsächlichen Auswahl ihrer Lieder lassen sie sich aber spontan von ihrer Stimmung und von den Wünschen ihres Publikums inspirieren. Die Stücke interpretieren sie dann mit einer Leichtigkeit und gemeinsamer Harmonie, die auch schnell das Publikum flutet.
Musikalisch sind die beiden Musiker aus München an- und miteinander gewachsen, inspirieren sich gegenseitig, unterstützen sich und verstehen sich blind. Gemeinsam experimentieren sie auf der Bühne mit Rhythmen, ihren einzigartigen Stimmen und ihren Instrumenten. Ihr zweistimmiger Gesang ist immer wieder ein Ohrenschmaus. Was dabei beim Publikum ankommt ist lässiger Groove und eine Prise karibische Leichtigkeit. Es sind aber auch die Inhalte der Lieder, die vom Leben, von Träumen und Hoffnungen, von der Kraft der Liebe erzählen, aber auch von tiefem christlichen Humanismus geprägt sind.
Der auf Aruba in der Karibik geborene Wally Warning ist Roots-Reggae-, Ragga- und Latin-Musiker und zudem ein begnadeter Songwriter. Er hat seinen ganz eigenen Stil entwickelt, der sich durch Authentizität und Aufrichtigkeit auszeichnet: Ein multikulturelles Crossover, das ins Ohr und in die Beine geht. Lässig wechselt er durch verschiedene Stile, Sprachen und Instrumente. Von den Sprachen gefällt ihm das Bayerische am besten: „Mir macha ois“, stellt er bei den Musikwünschen des Publikums fest. Ami ist Singer-Songwriterin, Pop-, Soul- und Reggaesängerin und besticht durch ihre Stimme, die von samtweich bis zum kräftigen Reibeisen reicht. Sie hat einen einzigartigen Gesang- und Musikstil entwickelt. Die Inhalte ihrer Stücke handeln von Menschlichkeit, positiven Kräften, auch von Innehalten.
Abwechselnd spielen die Warnings jeweils drei Titel vom anderen. Ihre Songs begleiten sie mit Gitarre, Bass, Stompbox oder anderen Percussion-Instrumenten. Von Ami wünschen sich die Zuhörer Titel wie „Fliegen“, „Gegenwind“, oder „Auszeit“. Wally singt von den christlichen „Footsteps“, „Hand in Hand“ oder „Justice“, der Gerechtigkeit. Zu dem Song „Call me“ kommt auch Mama Katja auf die Bühne und singt. Mit dem letzten „Dankbar“, für alles, das nicht selbstverständlich ist, verabschieden sich Vater und Tochter am Ende eines Konzerts, das viel Gefühl und Wärme ausstrahlte.
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