Buch und Bier – eine Kombination, die nicht vergnüglicher sein könnte. Das zeigte sich bei der Autorenlesung am Freitag während der Nacht der Bibliothek in der Pfarrbücherei in Neuhaus, heißt es in einer Mitteilung. Bei der gut besuchten Veranstaltung stand der echte Oberpfälzer Zoigl im Mittelpunkt: ein untergäriges Bier, das traditionell im örtlichen Kommunbrauhaus gebraut und in verschiedenen Zoiglwirtschaften ausgeschenkt wird.
Im Neuhauser Pfarrheim standen Fabian Borkner und Reinhard (Kitty) Fütterer auf der Bühne. Sie berichteten über die süffige regionale Besonderheit und die damit verbundene Geselligkeit. Fabian Borkner, Autor mehrerer Oberpfalz-Krimis, gab mit den ersten beiden Kapiteln seines Krimis „Zoigltod“ einen Einblick in sein Werk. Die Geschichte spielt in und um Neuhaus und Windischeschenbach. Wer eine banale Lesung erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Mit treffendem Ausdruck und gekonntem Wechsel zwischen unterschiedlichen Dialekten zog der Schwandorfer Schriftsteller die zahlreichen Zuhörer von der ersten Seite an in seinen Bann und machte die Geschichte lebendig, lautet es in der Mitteilung weiter.
Die detaillierte Beschreibung eines grausamen Verbrechens in einer örtlichen Metallbaufirma sowie das Kennenlernen der leicht chaotischen Kriminalermittler weckten im Publikum sofort Spannung und die Lust, das Buch weiterzulesen. Weniger dramatisch, dafür aber sehr lustig, präsentierte sich der zweite Teil der Veranstaltung. „Jeder denkt, er weiß schon alles über den Zoigl“, sagte Reinhard Fütterer schmunzelnd zu den Zuhörern. Das war für ihn Grund genug, hier einmal Aufklärungsarbeit zu leisten. So teilte der Schafferhof-Wirt in seiner typischen Art mit verschiedenen Anekdoten und Geschichten seine Ansichten und Erfahrungen. Bei seinen Erzählungen, etwa über ausgelaufenes Bier im Kommunbrauhaus oder die späte Einsicht eines gefallenen Gastes nach einem feuchtfröhlichen Trinkgelage, blieb kein Auge trocken.
Mit seinen Ausführungen zur Herkunft des Zoiglbrauens, dem Vortrag von German Gierischs Zoiglgedicht und verschiedenen lustigen Geschichten aus seinem eigenen Leben trug Kitty, wie Fütterer auch genannt wird, zur allgemeinen Erheiterung bei. Damit die Freunde der Kultur, des Lesens und des Zoiglbiers, wie er die Zuhörer nannte, den Gerstensaft auch verkosten konnten, spendierte der Wirt den Anwesenden zwei Fässer Zoigl. Dazu servierte das Bücherei-Team leckere Brotzeiten. „Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere dafür eine freiwillige Spende für die Bücherei geben würde“, wandte sich Fütterer an die Zuhörer und ergänzte im Hinblick auf das Bücherei-Team: „Und mein Dank an alle Ehrenamtlichen – wir brauchen euch! Ihr macht das Leben in der Gemeinschaft erst lebenswert!“
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