Hans Premm von der gleichnamigen Druckerei aus Roding brachte die druckfrische neue Ausgabe Nr. 47 des "Erdstalls" in den Schießl-Hof nach Neukirchen-Balbini. Sie setzt diesmal für die Mitglieder des Arbeitskreises für Erdstallforschung einen ganz besonderen Akzent. Die Neuorientierung des Vereins, die mit dem Erdstall-Forschungszentrum seine Bestätigung fand, wird nun auch im äußeren Erscheinungsbild ersichtlich. Mit dem neuen Cover reiht sich nun " Der Erdstall" gut in die Periodika anderer archäologischer Fachpublikationen ein.
Auch die vielseitigen Fachartikel bieten Einblicke in spannende Themenbereiche. Archäologe Ralf Keller beleuchtet den Wahrheitsgehalt der Überlieferungen und Erzählungen. Dabei hat er gut herausgearbeitet wie wichtig diese Hinweise zur Auffindung unterirdischer Anlagen sind. Aber auch, wie sich bei Zeitzeugenberichten die Erinnerung im Laufe der Jahre verändert. Dabei werden aus einem wenigen Meter langen Gang schon mal hunderte.
Einen Beitrag der europäischen Erdstallforschung steuerten die französischen Forscher Laurent und Jerome Triolet bei. Die "Erdrefugien und unterirdische Städte in Frankreich und Kappadokien" zeigen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu Erdställen in Bayern. Für den Bereich Denkmalschutz und Denkmalsicherung gibt es zwei Beiträge, die für Eigentümer unterirdischer Anlagen interessant sein dürften. Martin Straßburger widmet sich aus montanarchäologischer Sicht Tagesbrüchen über unterirdischen Anlagen. Eine ergänzende Aufzeichnung zu Zerstörungsgründen und Sicherungsmöglichkeiten von Erdställen findet sich im Artikel "Wenn Erdställe in die Jahre kommen" von Grabungstechnikerin Birgit Symader.
Einen Einblick in die "Erdstallfotographie damals und heute" gewährt Hanna Schneck aus Wien. Der Bericht zur Ausstellung, die zuletzt im Stift Göttweig präsentiert wurde, zeigt die Technik der Fotographien mit neu entwickelter Blitztechnik. Dieser Bericht ist gleichzeitig eine Ankündigung für die erste Sonderausstellung 2022 im Schießl-Hof. "Der Erdstall 47" kann im Erdstall-Forschungszentrum und über info[at]erdstall[dot]de erworben werden oder gilt im Rahmen einer Mitgliedschaft als Jahresgabe.
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