Ein indisches Sprichwort lautet: „Wer uns das Essen gibt, gibt uns das Leben.“ Pfarrer Julius Johnrose hält es für bezeichnend für Schwester Claudia. Fast 37 Jahre wirkte sie in der Pfarrei, und so fiel der Abschied von der liebenswerten Ordensfrau am Mittwoch auch sehr schwer. Die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte sangen zu Beginn der Eucharistiefeier in der Pfarrkirche: „Herzlich willkommen allerliebste Claudia, in unserer Kirche begrüßen wir dich heute.“ Zum Abschied gab es für die Schwester neben guten Wünschen auch Blumen.
Pfarrer Johnrose spannte über Maria den Bogen zur Ordensfrau, als er feststellte: „Maria ist unsere Fürsprecherin, sie sieht die Not der Menschen und hilft uns durch ihre mütterliche Liebe. Genau diese mütterliche Liebe und Fürsorge haben die Mädchen und Jungen unserer Kindertagesstätte erfahren dürfen.“ Am 27. September 1982 war die inzwischen 82-jährige Ordensschwester nach Neukirchen zu St. Christoph als Köchin für die Schwesternstation und die Kindertagesstätte gekommen.
„Sie hat unseren Kindern nicht nur essen gegeben, sondern auch das Leben“, sagte Johnrose. „Denn sie bereitete alles durch ihren besonderen Stil des Kochens zu und schenkte durch ihr schlichtes Leben Freude und Liebe. Oft kochte sie für über 60 Kinder.“ Zusammenfassend bezeichnete der Pfarrer Schwester Claudia als „großen Segen für uns alle, besonders aber für die Kinder“.
Zum Gedenken an den heiligen Josef als Patron der Arbeiter nahm Johnrose den 1. Mai zum Anlass, Schwester Claudias Lebensmotto herauszustellen. „Die Arbeit war ihr Leben, die Arbeit war ihr auch Freude“, wusste er. „Wie der heilige Josef hat sie nicht viele Worte gemacht, aber durch ihr Tun hat sie den Auftrag Gottes erfüllt.“ Das galt laut Johnrose nicht nur für die Kinder. „Auch für die Priester und die Urlaubsschwestern hat sie immer gerne gekocht.“
Auch Josef Meckl sagte Dank: „Schön, dass es Ihnen wieder ganz gut geht“, freute sich der Kirchenpfleger über die nach einem Unfall im Januar diesen Jahres auf einem guten Weg befindliche Ordensfrau. „Ohne Sie wäre vieles nicht möglich gewesen“, fasste Meckl zusammen. „Vergelt’s Gott“ sagte auch der Sprecher des Pfarrgemeinderats, Bernhard Lang, der die vielseitigen Einsatzbereiche von Schwester Claudia hervorhob, ob im Mesnerdienst oder als Lektorin. Und so wünschte er sich: „Behalten Sie unsere Pfarrei in bester Erinnerung.“ Schwester Claudia zieht nun ins Kloster der Ordensschwestern vom heiligen Kreuz nach Gemünden am Main.













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