Neukirchen
24.04.2019 - 10:13 Uhr

Diamantene Hochzeit beim Hoserbär in Neukirchen

Ihr Gasthaus haben sie aufgegeben, aber nach wie vor kennt jeder in Neukirchen Helga und Helmut Bär. Vor 60 Jahren haben sie sich die Eheringe an die Finger gesteckt.

Zur Gratulation versammelt (von links): Lore Kaiser, Sohn Werner, das Jubelpaar Helmut und Helga Bär, Bürgermeister Winfried Franz, Tochter Sonja, Patenkind Belinda. Bild: gw
Zur Gratulation versammelt (von links): Lore Kaiser, Sohn Werner, das Jubelpaar Helmut und Helga Bär, Bürgermeister Winfried Franz, Tochter Sonja, Patenkind Belinda.

Sohn und Tochter, sechs Enkel und die Verwandtschaft gratulierten dem Jubelpaar. Neukirchens Bürgermeister Winfried Franz überbrachte gute Wünsche der Gemeinde und, im Auftrag von Landrat Richard Reisinger, eine Orchidee.

Beim Plausch am Kaffeetisch zogen sechs Jahrzehnte Orts- und Familiengeschichte vorbei. Der Helmut wurde in eine alte Gast- und Landwirtschaft mit Metzgerei hineingeboren. Er erlernte das Metzgerhandwerk "beim Spieß" in Sulzbach-Rosenberg. Dort ließ sich zu jener Zeit auch die aus Amberg stammende Helga bei Schuh Porisch zur Verkäuferin ausbilden. Die beiden kamen sich in einem Kurs der Tanzschule Wolf näher und wurden ein Paar. Bald wurde geheiratet und der Wohnsitz in Neukirchen genommen.

Während Helga in den damals regen Wirtshausbetrieb umschulen musste, rief die Bundeswehr den Helmut für zwei Jahre in ihre Reihen. Danach nahm er einen Arbeitsplatz in der Faun an und war natürlich auch in Land- und Gastwirtschaft eingespannt, während Helga neben Familie, Küche und Gaststube ebenfalls wenig Freizeit blieb.

Das wurde nach der Übergabe des Betriebs durch die Eltern 1966 nicht besser. Immer wieder gab es Umbauten und Modernisierungen zu einem schmucken Gasthaus mit Saal. Helmut nahm dann eine Tätigkeit bei der Bundesbahn auf, bildete sich in der mittleren Laufbahn weiter und brachte es bis zum Fahrdienstleiter in Bahnhöfen der Umgebung. Helga hatte sich gut in die Gastwirtschaftsküche eingearbeitet und bekam bei den Wettbewerben „Bayerische Küche“ in den Jahren 1987 und 1994 die Bronzemedaille.

Schicksalsschläge blieben jedoch nicht aus. Der älteste Sohn verstarb an einem Herzinfarkt, ebenso der Schwiegersohn. So haben die Bärs die Gastwirtschaft aufgegeben, da aus der Familie keine Nachfolge möglich war. Doch der Begriff „Hooserbär“ bleibt nach wie vor mit Neukirchen verbunden.

 
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