Neukirchen
02.12.2018 - 12:42 Uhr

Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst feiert 50-jähriges Bestehen

Vielleicht braucht es die Jubiläumsfeier, um sich einmal klar zu machen, wie riesig der Naturpark Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst tatsächlich ist. Er zählt zu den fünf größten seiner Art in ganz Deutschland.

Noch begrüßen die grün-weißen Hinweisschilder an allen Einfahrten zum Naturpark Fränkische Schweiz/Veldensteiner Forst im Neukirchener Raum die Autofahrer. Dem Vernehmen nach soll jedoch im kommenden Jahr eine Namensänderung in „Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura“ erfolgen. Bild: wsl
Noch begrüßen die grün-weißen Hinweisschilder an allen Einfahrten zum Naturpark Fränkische Schweiz/Veldensteiner Forst im Neukirchener Raum die Autofahrer. Dem Vernehmen nach soll jedoch im kommenden Jahr eine Namensänderung in „Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura“ erfolgen.

"Land der Wälder, Felsen, Burgen und Höhlen" lautete das Motto einer Veranstaltung zum 50-jährigen Bestehen des Naturparks Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst. Der Abend im historischen Gasthaus Engelhard entführte die Besucher, die bis aus Pottenstein (Oberfranken) anreisten, in alle Regionen eines riesigen Naturreservats.

Der Naturpark - Romantiker sprachen schon vor 200 Jahren von einer Bilderbuchlandschaft - besticht neben einer einmaligen Natur auch durch eine in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft. Hunderte von Schlössern, Burgen und Burgställen zeugen von einer reichen Geschichte. Kirchen, Kapellen und altehrwürdige Kreuzwege prägen überdies auch im 21. Jahrhundert das Ortsbild der Siedlungen, in denen vor allem früher blühendes religiöses Leben herrschte.

An Bachläufen und Flüssen erinnern noch - allerdings längst zweckentfremdet - Mühlen an eine große bäuerlich-gewerbliche Tradition. Und das Besondere, wie es auch im Bildvortrag zum Ausdruck kam: Kultur und Natur ergänzen sich, ja bilden rundum eine harmonische Symbiose. Auch wenn sich der Naturraum in der Hauptsache auf Ober- und Mittelfranken erstreckt, der Westen und Nordwesten des Landkreises Amberg-Sulzbach sind aufgrund der gleichen Geologie und Erdgeschichte logischerweise in den fränkisch dominierten Park integriert. Die sich vom Obermain bei Vierzehnheiligen bis zur Osterhöhle bei Neukirchen ausbreitende Juralandschaft ist reich und kleinteilig gegliedert. Dies ist der Verkarstungsfähigkeit des Kalk- und Dolomitgesteins zuzuschreiben. Tief eingeschnittene Täler - trocken oder wasserführend - Tausende von Höhlen, Dolinen und Ponoren (Wasserschlinger), felsgekrönte Bergkuppen und himmelragende Felstürme sind die Folge eines Jahrmillionen andauernden Lösungs- und Verwitterungsprozesses.

Die Besucher des Jubiläumsabends konnten sich im Bild von der so entstandenen grandiosen Landschaft überzeugen. Bewusst wurden im Vortrag auch entlegene und weniger bekannte Naturschönheiten gezeigt, oftmals abseits von Wander- und Touristenpfaden. Mit Fels und Höhlen verbundene menschliche Schicksale kamen ebenso zur Sprache wie überraschende historische Verbindungen zwischen dem fränkischen und dem oberpfälzischen Teil des Naturraumes. So übten die Sulzbacher und Auerbacher Landrichter im 14. Jahrhundert die Gerichtshoheit an der Kasberger Linde im heutigen Oberfranken aus.

Grußworte entboten Zweiter Bürgermeister Wolfgang Rattai und der Sprecher der Kreisheimatpfleger, Dieter Dörner, der auch die neueste Ausgabe der heimatkundlichen Schrift "Eisengau" mit einem Beitrag zum Naturparkjubiläum vorstellte. Den passenden musikalischen Rahmen setzte professionell das Neukirchener Duo Petico (Peter Schertl/Clemens Gradl). Durch den Abend führte Heimatpfleger Walter Schraml.

 
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