An 14 Kunststationen durch die Neunburger Altstadt

Neunburg vorm Wald
17.09.2020 - 13:10 Uhr

Das Thema "Kunst und Heimat" prägt heuer den Neunburger Kunstherbst. Zum achten Mal findet das Saison-Festival ab Freitag, 18. September, statt. Zum Auftakt führt ein Prozessionsweg zu Bildern, Gemälden und Skulpturen.

Nach „Kunst und Glauben“ (2017), „Kunst und Frieden“ (2018) und „Kunst und Natur“ (2019) steht im Krisenjahr 2020 „Kunst und Heimat“ als Thema im Fokus. Die Vernissage findet ab 18 Uhr bei schönem Wetter vor dem Foyer der Schwarzachtalhalle in Neunburg statt. Nach musikalischer Einleitung durch eine Flötengruppe der Kunstschule Klatovy und einer Vorstellung der fünf ausstellenden Künstler folgt die „Kunstprozession“ in kleinen Gruppen durch die Altstadt. Sie führt vorbei an 14 Kunststationen über die Spitalkirche zur Fronfeste. Im Burghof sorgt ab 19.30 Uhr ein Sektempfang für den geselligen Ausklang.

Beeindruckende Farbdynamik und emotionale Ausdruckskraft sind Markenzeichen der US-Amerikanerin Jane Broadwater Larew mit deutschen Familienwurzeln. Ihre Ausbildung zum Master of Fine Arts absolvierte sie an der University of Delaware. Erstmals kam sie 1998 als Gastkünstlerin zu einem mehrwöchigen Arbeitsaufenthalt in das Oberpfälzer Künstlerhaus Schwandorf-Fronberg. Mittlerweile verbringt sie rund ein Drittel des Jahres in der Oberpfalz.

Jana Siftová wurde 1960 in Písek geboren und lebt in Budweis. Von 1978 bis 1983 studierte sie an der Universität für Landwirtschaft und Gartenbau Brünn und schloss mit dem Ingenieursgrad ab. Ihre Inspiration zieht sie aus der Natur, "das ist für mich wie eine Flucht in eine Traumwelt mit Orten des Friedens, der Gelassenheit und der Liebe“, sagt Jana Siftová. So entstanden ihre Aquarelle und Ölgemälde, die flüchtige Momente von der Schönheit der Blumen, Sonnenuntergänge oder Herbstfarben festhalten.

Der Fürther Karl Martz, geboren 1938 in Lodz, präsentiert eine Fotografie-Serie aus einem historischen Garten in Fürth. Alle Exponate dieser Ausstellung stammen aus einer Gartenanlage, die im Jahr 1911 angelegt wurde. Die in der Neunburger Spitalkirche gezeigten Bilder hätten laut Martz den Ehrgeiz, das Geheimnisvolle der Natur zu vermitteln. Er rät den Ausstellungsbesuchern, sich Zeit beim Betrachten der Bilder zu lassen – „wenn sie dann mehr spüren als sie sehen, haben die Bilder ihren Zweck erfüllt“.

Florian Zeitler, geboren 1966 in München, wohnt in Loisnitz und ist seit rund 30 Jahren als experimenteller Objektkünstler freischaffend tätig. 1983 durchlief er eine Ausbildung im Eisenwerk Maxhütte-Haidhof – wohl Initialzündung für den Objektkünstler, den Werkstoff Metall in das Zentrum seiner Arbeiten zu rücken. Allein oder durch die Kombination mit beispielsweise Stein, Glas oder Holz entsteht ein experimentelles Kunstwerk. Seine Werke kommen modern-futuristisch daher oder auch als Rekonstruktion von klassischen Motiven.

„Die Grafik und die Farben, wie die Natur sie zeichnet,“ haben den gebürtigen Zangensteiner Josef Merkl (Jahrgang 1968) zur „Lichtmalerei“ bewegt. Die Naturfotografie ist für den Sozialpädagogen zur Passion geworden. Inzwischen umfasst allein das Archiv seines erklärten Lieblingsmotivs – Landschaften rund um die Schwarzach – weit über 2000 Aufnahmen. Eine große Fotoausstellung 2019 im Schwandorfer Heimatmuseum motivierte Merkl, das Thema in einem Bildband zu veröffentlichen. „Die Schwarzach – eine Perle unter den bayerischen Flüssen“ ist im Frühjahr 2020 erschienen.

Abgerundet wird "Ahoj 20" mit Arbeiten der Kunstschule Klatovy und des Kunstzweigs der Gregor-von-Scherr-Realschule Neunburg. Die Kunstausstellung dauert bis Sonntag, 25. Oktober. Besichtigungszeiten im Hallenfoyer, in der Spitalkirche und in der Fronfeste sind sonntags von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden für den Kunstverein werden erbeten.

Hintergrund:

Kunst und Corona

  • Ausstellung "Ahoj 20 – Kunst & Heimat": Vernissage am 18. September von 18 bis etwa 21 Uhr in Form einer Prozessionssausstellung.
  • Zeitplan: 18 Uhr Eröffnung der Ausstellung vor der Schwarzachtalhalle; Einlass ins Foyer in kleinen Gruppen (20 Personen) mit Mund-Nasen-Bedeckung zur Besichtigung der Bilder. Bei Regen findet die Eröffnung im Foyer statt, maximal 40 Teilnehmer; 18.30 Uhr Wanderung in kleinen Gruppen durch die Innenstadt; 19.15 Uhr Einlass in Spitalkirche; 19.30 Uhr Wanderung über Rahm zur Fronfeste; 20 Uhr Ausklang im Burghof.
  • Hygiene-Vorgaben: Die Teilnehmer an Vernissage/Kunstprozession müssen sich persönlich registrieren lassen.
    Am Einlass kontrollieren Mitglieder des Kunstvereins. Der Mindestabstand von 1,5 Meter ist einzuhalten.
 
 

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