Neunburg vorm Wald
06.11.2024 - 16:28 Uhr

Vor 250 Zuhörern in Neunburg: Bernd Jakoby macht Sterben zum Lebensthema

Bernd Jakoby ist Deutschlands bekanntester Sterbeforscher. Was kommt nach dem Tod? Jakobys Thesen ziehen rund 250 Zuhörer an, die zwei Stunden gebannt zuhören.

"Ich habe keine Angst vor dem Tod." Diese Aussage verdeutlichte Sterbeforscher Bernhard Jakoby in seinem zweistündigen Vortrag mit dem Phänomen des Sterbens und zahlreichen Nahtod-Erfahrungen sowie Nachtod-Kontakten. "Wir sehen uns wieder" war der Abend in der Schwarzachtalhalle betitelt.

"Ich weiß, was auf mich zukommt, wenn ich sterbe". Mit dieser Feststellung begann Jakoby seinen Vortrag. "Wir sind ewige geistige Wesen." Seit über 30 Jahren hat Jakoby das Sterben zu seinem Lebensthema gemacht, angeregt durch den Tod seiner Mutter, den er, im Auto sitzend, in seinem Herzen gespürt habe. Zunächst stellte er den Sterbeprozess dar und machte deutlich, dass der Sterbende alles um ihn herum mitbekommen, Gefühle und Gespräche der Anwesenden wahrnehmen. "Hier sind Mitgefühl und Liebe erforderlich", so sein Statement.

"Keiner stirbt allein"

Engelsvisionen und bereits verstorbene Personen werden in dieser Phase wahrgenommen, und manche Sterbende greifen nach oben, weil sie etwas sehen. "Deshalb wissen wir, dass keiner allein stirbt", lautete die Folgerung. Er begründete diese Aussage durch zahlreiche Beispiele, die durch viele Gespräche mit Krankenschwestern und aus Hospizen zusammengetragen wurden. Man spreche auch von dem "Phänomen der überfüllten Räume", bei dem der Sterbende all seine Verwandten sehe. Als Merkmale von Nahtod-Erfahrungen nannte der Referent außerkörperliche Erfahrungen, höheres Bewusstsein, Frieden, kein Schmerzempfinden. Von den etwa 80 Millionen Personen in allen Kulturen, die bereits Nahtod-Erfahrungen gemacht haben, und wieder ins Leben zurückkamen, werden Visionen von paradiesischen Welten und Lichtwesen berichtet, die deutlich machen: "Der Himmel ist ein wunderschöner Ort".

Bewusstsein nach dem Tod

Jakobys Aussage dazu: "Wenn man all diese Phänomene als Ganzes betrachtet, wird deutlich, dass wir in eine höhere Realität eingebunden sind." Seine selbst gestellte Frage, ob ein Bewusstsein auch nach dem Tod existiere, beantwortete er mit einem klaren "Ja". Da die Nahtod-Erfahrungen dann erfolgen, wenn der Mensch klinisch tot sei und keine Hirnströme mehr nachgewiesen werden könnten, müsse es ein Bewusstsein unabhängig vom Körper geben, wenn Licht, Dunkelheit, Tunnel oder Begegnungen mit Menschen wahrgenommen werden können.

Weiterentwicklung der Seele

Für ein Leben nach dem Tod sprächen die Nachtod-Kontakte, in denen sich Verstorbene spontan bei den Angehörigen melden, sei es durch Erscheinungen, ein Gefühl von Gegenwart, in Form von Träumen oder anderen Zeichen. "Die Weiterentwicklung der Seele nach dem Tod ist ein universales, allumfassendes Geschehen, das den gleichen geistigen Gesetzen unterworfen ist wie das Leben auf der Erde", war sich Jakoby sicher. Da jeder Mensch für seine Gedanken, Taten und Worte selbst verantwortlich sei, werde er sich im Jenseits den Bildern seines Lebens mit den Auswirkungen auf andere stellen müssen, folgerte er.

Vier Phasen durchlaufe die Seele, bevor sie zur endgültigen Verschmelzung mit Gott komme. "Jeder Mensch schafft sich zeitlebens durch seine Handlungen seinen zukünftigen Platz in der geistigen Welt", sagte Jakoby, der die Bedeutung von Liebe und Emotionen unterstrich.

Mit dem Fazit, "Wir sterben nie, und alles, was wir für ein gelingendes Leben brauchen, ist Gottvertrauen", entließ er die Gäste.

Hintergrund:

Sterbeforscher Bernd Jakoby

  • Alter: Jahrgang 1957, geboren in Cloppenburg; Wohnort Berlin
  • Beruf: Autor, Magister der Literaturwissenschaft; Verfasser von 18 Büchern über das Sterben und das Leben nach dem Tod
  • Erstes Werk: "Auch du lebst ewig", erschienen im Jahr 2000
  • Auslöser für die Sterbeforschung: Das Sterben und der Krebstod beider Eltern innerhalb von vier Jahren.
 
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