Der vor einem Jahr verstorbene Alois Glück war Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion, Präsident des Bayerischen Landtags und Präsident des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland. „Er hat christliche Werte nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt“, sagte sein Nachfolger im Amt des Fraktionsvorsitzenden, Klaus Holetschek, bei der Jubiläumsfeier der Neunburger CSU am Sonntag im Volksfestzelt. Deshalb habe er zur Erinnerung an „den großen CSU-Politiker“ eine Auszeichnung geschaffen, die für besondere Verdienste um das Gemeinwesen vergeben werde, so Holetschek. Zu den ersten Empfängern der Alois-Glück-Medaille gehört der 85-jährige Theo Männer, der 1971 den Neunburger Ortsverband der Jungen Union gründete, ein Jahr später in den Stadtrat einzog, dort 30 Jahre Sitz und Stimme hatte und 24 Jahre das Amt des zweiten Bürgermeisters ausübte. Der Studienrat für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde an der Gregor-Scherr-Realschule Neunburg v. W. war ferner über Jahrzehnte hinweg Kreisheimatpfleger, Museumsleiter und Vorsitzender des Festspielvereins. Weil er sich so sehr für den Denkmalschutz stark machte, nannten ihn die Neunburger auch „Fassaden-Theo“.
In seiner Rede ließ der CSU-Politiker Holetschek keinen Zweifel daran, „dass die neue Bundesregierung jetzt liefern muss“. Er erwarte schnelle Lösungen bei der Migration, in der Wirtschaft, beim Bau- und Vergaberecht, in der Pflege, bei den Sozialleistungen und beim Bürokratieabbau. Das Bürgergeld nannte Holetschek „Ausbuchtungen des Sozialstaates“, die es zu glätten gelte. Denn: „Der Staat kann nur denen Hilfe gewähren, die sie auch wirklich brauchen.“ Wenn es gelinge, in der Bevölkerung einen Mentalitätswechsel herbeizuführen und Vertrauen zurückzugewinnen, werde man die extremen Parteien auch wieder zurückdrängen, war der CSU-Politiker überzeugt.
Der CSU-Ortsvorsitzende Thomas Straller hieß zur 80-Jahr-Feier zahlreiche Mitglieder, Mandatsträger und Freunde der Partei willkommen. Bürgermeister Martin Birner betonte: „Die Entwicklung unserer Stadt trägt die Handschrift der CSU.“ Die Erfolge bei den Betriebsansiedlungen, beim Wohnungsbau, in der Gesundheitsvorsorge sowie in der Kinder- und Seniorenbetreuung seien „kein Zufall, sondern das Ergebnis harter Arbeit“. Staatssekretärin Martina Englhardt-Kopf betonte die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Politik. Der CSU-Kreisvorsitzende und Mitglied des Landtags Alexander Flierl würdigte die Leistung der Gründer, „die unmittelbar nach dem Krieg für den Neunburger Ortsverband die Weichen gestellt haben“.
Andreas Königsberger und seine Musikanten spielten zum Einmarsch der CSU-Delegation den „Bayerischen Defiliermarsch“. Böllerschützen aus Kemnath bei Fuhrn, Dieterskirchen und Thanstein begrüßten die Gäste mit Salutschüssen und zogen anschließend unter den Klängen des „Tölzer Schützenmarsches“ ins Festzelt ein.
- Bundesverdienstkreuz am Bande
- Verdienstmedaille des Landkreises Schwandorf
- Brückenbauer-Preis des Centrums Bavaria Bohemia
- Denkmalschutz-Medaille
- Ehrenbürgerschaft der Stadt Neunburg
- Alois-Glück-Medaille
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