Neunburg vorm Wald
04.12.2024 - 14:23 Uhr

Appell des Neunburger Bürgermeisters: Keine Alleingänge bei Windkraft

Bürgermeister Martin Birner will die Bürger beim Ausbau der Windenergie mitnehmen. Er informiert sie deshalb rechtzeitig über die Pläne der Stadt Neunburg vorm Wald.

Bürgermeister Martin Birner (rechts) informiert über die Pläne der Stadt Neunburg zum Ausbau der Windenergie. Bild: Hirsch
Bürgermeister Martin Birner (rechts) informiert über die Pläne der Stadt Neunburg zum Ausbau der Windenergie.

Bei einer Veranstaltung der Stadt Neunburg vorm Wald in Kemnath bei Fuhrn entspann sich eine lebhafte Diskussion über Sinn und Unsinn der Windkraft und die „Verspargelung des schönen Auerbach- und Schwarzachtals“.

Im voll besetzten Gewölbe der Schiessl-Tafferne in Kemnath erinnerte Bürgermeister Martin Birner an den Beschluss des Neunburger Stadtrates, dem regionalen Planungsverband das 48 Hektar große Areal nordwestlich von Wundsheim als Potenzialfläche für die Nutzung der Windenergie zu melden. Alle weiteren, vom Planungsverband angedachten Gebiete, hält der Bürgermeister dagegen für ungeeignet. Dazu zählen der Höhenzug östlich von Mitter- und Oberauerbach sowie die Vorrangflächen östlich von Krandorf und westlich von Pissau.

Flächen gemeinsam entwickeln

Der Bürgermeister warnt die Waldbesitzer in den Vorrangflächen vor Alleingängen und vorzeitigen Vertragsunterzeichnungen, sondern schlägt vor, die Flächen gemeinsam mit einem regionalen Projektanten zu entwickeln. „Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen“, so der Neunburger Rathauschef. Er weiß, „dass Projektanten unterwegs sind und Vorverträge abschließen wollen“. Birner will vermeiden, „dass Neid aufkommt und Dörfer zerstritten sind“.

Schwerpunkt war an diesem Abend das vom Planungsverband als „SAD 16“ bezeichnete Vorranggebiet am Atlasberg östlich von Mitter- und Oberauerbach, das in Teilen zu Neunburg und zu Schwarzhofen gehört. Schwarzhofens zweiter Bürgermeister Franz Stockerl hat Verständnis für die wirtschaftlichen Interessen der dortigen Waldbesitzer, gibt ihnen aber zu bedenken: „Ihr seid dann aber auch verantwortlich für die Verschandelung unserer schönen Landschaft“. Diese Meinung vertritt auch der Altendorfer Bürgermeister Markus Schiesl für seine Region, wenn er feststellt: „Wir dürfen unser Schwarzachtal nicht komplett verbauen“.

"Die Leute mitnehmen"

Neunburgs Bürgermeister Martin Birner ist sich im Klaren: „Wir müssen die Leute mitnehmen, dann schaffen wir Akzeptanz“. So wie in Penting, wo sich bereits ein Windrad dreht. Dort habe die Stadt gemeinsam mit den Bürgern ein Konzept entwickelt. Für nicht geeignet hält Birner dagegen die vom Planungsverband vorgeschlagene Fläche westlich von Pissau, die in einem Naturschutzgebiet liege.

Es entspann sich eine lebhafte Diskussion unter den Gegner und Befürwortern der Windkraft. Während der eine in der Transformation „ein Zeichen von Innovation und Fortschritt“ und in den Windparks einen solidarischen Beitrag für die Energiewende sieht, zweifelt der andere die Notwendigkeit von Windkraft an und sagt: „Wir haben eine Überkapazität an Strom“. Windkraft mache nur dann einen Sinn, wenn man den Strom speichern könne, so ein Diskussionsteilnehmer.

Zur Informationsveranstaltung waren die Eigentümer der Waldflächen in Mitter-, Ober- und Unterauerbach, Kemnath bei Fuhrn, Wundsheim, Krandorf, Lengfeld, Pissau, Ebersdorf, Luigendorf, Schwarzhofen und Altendorf eingeladen.

Hintergrund:

Windkraft in Neunburg vorm Wald

  • Potenzialflächen des regionalen Planungsverbandes: Höhenzug östlich von Mitter- und Oberauerbach, westlich von Pissau, östlich von Krandorf.
  • Vorrangfläche der Stadt Neunburg v. Wald: Ein 48 Hektar großes Areal nordwestlich von Wundsheim.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.