Mit ihrem Programm erinnerten die 16 Sänger um künstlerischen Leiter Dr. Hans Pritschet an den politischen Neuanfang Bayerns, als der Freistaat 1918 ausgerufen wurde. Pfarrer Stefan Wagner hieß im übervollen Saal Landrat Thomas Ebeling, Bürgermeister Martin Birner sowie Mitglieder des Orgelbauvereins mit Marianne Deml an der Spitze sowie Vertreter der Banken und Firmen willkommen, die das Konzert unterstützten.
Musikalische Identität
Unter dem Titel „Mythos Bayern“ präsentierten die Sänger in 24 Männerchor-Werken verschiedene Facetten bayrischer Identitätsbildung. Mit dem „Bayernlied“ des Schwandorfer Komponisten Max Kunz, seit 1966 offizielle Hymne Bayerns, begann der Abend. „Es muss ein Sonntag gewesen sein“ brachte ebenfalls die Liebe der Bayern zu ihrer Heimat zum Ausdruck. Den Opfern des Ersten Weltkriegs war „Biwak“ aus „Des Knaben Wunderhorn“ gewidmet. Das „Gebet im Kriege“, das im Felde gedichtet wurde, fleht um göttlichen Beistand. Als „Patrona Bavariae“ wird die Gottesmutter Maria als Schutzherrin verehrt, mit dem modernen „Ave Maria“ des chinesischen Komponisten Ming-Chieh-Lin aus dem Jahr 2007 wurde dies zum Ausdruck gebracht.
Berühmte Gebäude Bayerns wie die Walhalla, zu deren Eröffnung 1842 der „Teutsche Bardengesang“ geschrieben wurde, und das Festspielhaus in Bayreuth, an das mit dem Matrosenlied aus Richard Wagners Oper „Der fliegende Holländer“ erinnert wurde, gehören ebenso zu Bayern wie herausragende bayrische Komponisten. Um die verschiedenen Nasenformen ging es in einem Nasen-Madrigal von Orlando di Lasso. Der Münchner Richard Strauß ließ in seiner Volksliederbearbeitung den „Kuckuck“ mit seinen bekannten Terzrufen zu Wort kommen.
Vielseitiges Ensemble
In der Pause wurden die Gäste mit einem bayrischen Buffet und Getränken verwöhnt. Im zweiten Teil standen alte Volkslieder aus verschiedenen Regionen wie „Als wir jüngst in Regensburg waren“ und „Der Wendelstoa“ auf dem Programm. Damit zeigte der vielfach ausgezeichnete Männerchor, der seit 2011 von Dr. Pritschet geleitet wird, seine große Vielseitigkeit. Die musikalische Ausbildung erhielt der Großteil der Ensemblemitglieder bei den Regensburger Domspatzen. Zahlreiche Auftritte, CD-Produktionen, Rundfunk – und Fernsehaufnahmen sowie erfolgreiche Teilnahmen an nationalen und internationalen Chorwettbewerben belegen das hohe Niveau des Renner Ensembles.
Mit dem „Lob zum Gerstensaft“ wurde dem Nationalgetränk der Bayern gehuldigt, mit dem „Dampfnudel-Lied“ und „Der Leberkäs“ weiteren bayrischen Spezialitäten. Spaß am bayrischen Dialekt mit einem Schuhplattler und dem Zwiefachen „Leit müaßts lustig sei“ rundeten den unterhaltsamen, hochkarätigen Auftritt des Ensembles ab und zeigte die ganze Liebenswürdigkeit des Bayernlandes. Pfarrer Wagner dankte den Sängern und dem Organisationsteam um Marianne Deml. Die Einnahmen des Abends sollen für die neue Kirchenorgel angelegt werden.
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