Das mit sinfonischer Musik verwöhnte Musikpublikum Neunburgs ist um ein Highlight reicher. Beim Benefizkonzert des Polizeiorchesters Bayern, zu dem die Stadt eingeladen hatte, bekamen die Gäste in der voll besetzten Schwarzachtalhalle die riesige Bandbreite und professionelle Qualität eines sinfonischen Blasorchesters geboten. Da der Erlös des Konzerts der Bayerischen Polizeistiftung zugute kommt, begrüßte neben Bürgermeister Martin Birner auch der Stiftungsvorstand Thomas Lintl die annähernd 500 Gäste. Das Ensemble mit seinen 45 Berufsmusikern, das seit 2006 besteht, versteht sich als Bindeglied zwischen Polizei und Bürgern und spielt jährlich bis zu 60 Benefizkonzerte für soziale, karitative und kulturelle Zwecke.
Mit dem eingespielten Geld sollen Polizeibeamte, die im Dienst für den Bürger zu Schaden gekommen sind, unterstützt werden. Das abwechslungsreiche Programm unter der Leitung des Generalmusikdirektors der Bayrischen Polizei, Professor Johann Mösenbichler, reichte von Giuseppe Verdi bis hin zu Artie Shaw und Dixieland-Jazz. Als Ouvertüre begannen die Musiker mit einem Marsch aus den Sinfonischen Metamorphosen, die Paul Hindemith nach Themen von Carl Maria von Weber arrangiert hat.
Zwischen den Stücken moderierte Peter Seufert das Programm und gab in charmanter Weise wertvolle Hinweise zu den Werken. Zu Giuseppe Verdis erstem Opernerfolg leitete er über, indem er die Ouvertüre aus Nabucco ankündigte, in der auch der berühmte "Gefangenenchor" in Auszügen zu hören ist. Mit dem Walzer "Donausagen" des "Königs der böhmischen Blasmusik", Julius Fucik, gab es einen Abstecher ins Böhmische. Ein Höhepunkt war das brillante Klarinettensolo von Moderator Peter Seufert beim "Concerto for Clarinet", einem Stück der Swing-Legende Artie Shaw, das mit riesigem Beifall bedacht wurde. Mit den Armenischen Tänzen von Alfred Reed ging es in die Pause, in der CDs des Orchesters erworben werden konnten. Von jeder CD, die vom Konzertmeister signiert wurde, gehen 3 Euro an die Stiftung. Nach der Pause wurde das Konzert mit einer Perle der Marschmusik, dem "Zauber der Montur" von Carl M. Ziehrer, flott weitergeführt. Einer der vielen Höhepunkte waren die drei Sätze der "Hymn of the Highlights" von Philip Sparks, bei der drei Regionen des schottischen Hochlands temperamentvoll, aber auch lyrisch musikalisch vorgestellt wurden. Ein Lied, heute genauso aktuell wie in den 60ern, war das wunderbare Stück, das auch den Titel des Abends gegeben hatte, "What a wonderful World".
Beim Dixieland-Jam kam noch einmal Bewegung in den Saal. Klarinettist Seufert ließ beim Quintett sein enormes Können aufblitzen. Spätestens bei "Oh when the Saints" hielt es die Zuhörer nicht mehr auf den Stühlen. Bürgermeister Birner meinte abschließend: "Was für ein sensationelles Konzert, ich bin beeindruckt von der Leistung und Leichtigkeit der Musiker." Stiftungsvorstand Lintl bedankte sich, nachdem er einen Scheck über 5000 Euro entgegengenommen hatte: "Wir können mit dem Geld viel Gutes tun und es wird Kolleginnen und Kollegen, die in Not geraten sind, helfen."
Landrat Thomas Ebeling spendete ebenso wie Bürgermeister Birner begeistert einen zusätzlichen Hunderter. "Wir sind stolz, die bayerische Polizei musikalisch vertreten zu dürfen", so Dirigent Mösenbichler. Als Zugabe hörte man dann "Gabrielas Song" und "Paulchen Panther - Wer hat an der Uhr gedreht". Auf die finale Feststellung des Moderators "In Neunburg sind wir nicht alle Tage, wir kommen wieder" antwortete das Publikum: "Keine Frage!"















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