In der Residenz der Wittelsbachischen Pfalzgrafen, die von hier aus einst über die mittlere Oberpfalz regierten, empfing Bürgermeister Martin Birner den diesjährigen Schirmherrn Reimund Gotzel mit Partnerin Beate Rubenbauer und zahlreiche Ehrengäste zur Premiere der 37. Burgfestspiele. Die besondere Atmosphäre des im Historismus gestalteten Schlosssaals blieb vor allem bei den auswärtigen Gästen nicht ohne Wirkung, als die Trommler und Fanfarenbläser des Festspiels die Feierstunde musikalisch eröffneten.
In vier zentralen Punkten sah Martin Birner eine Gemeinsamkeit zwischen der Neunburger Festspielgemeinschaft und der Bayernwerk AG, die der Schirmherr als Vorstandsvorsitzender leitet. Birner schrieb dem Ensemble ein hohes Maß an Energie zu, die jedes Jahr aufzubringen sei, bis das Stück zur Aufführungsreife gelangt. Spannung ergebe sich in diesem Zusammenhang im Vorfeld der Premiere.
Daneben spielen auch Erfahrung und Kompetenz eine Rolle, die es jedes Jahr ermöglichen, das große Werk aufs Neue umzusetzen. „Das mit der Schirmherrschaft nimmst Du recht ernst“, wandte sich Birner anschließend persönlich an Reimund Gotzel, „wir merken es an den Temperaturen“. „Ich wusste im Vorfeld nicht, dass es so gut ausgeht“, antwortete der Schirmherr spontan dem Bürgermeister und entschuldigte sich zugleich vor allem bei jenen Spielern, die in ihren historischen Kostümen besonders ins Schwitzen gerieten.
Er sprach den über 100 Akteuren ein großes Kompliment für die Vermittlung von Heimatgeschichte aus und gab zugleich eine Antwort auf eine grundsätzliche Frage der gesamten Inszenierung: „Aus der Geschichte kann, soll, muss man lernen“. Am Schluss hatte er als „Zugereister“ ein Kompliment für die Oberpfalz parat: „Das ist die Heimat, die ich mir ausgesucht habe“.
Helmut Mardanow, der Vorsitzende des Festspielvereins, lenkte den Blick auf die Herkunftsorte der Mitspieler, die in der weiten Region beheimatet sind. Er dankte Regisseur Cornelius Gohlke, der an der Inszenierung weiter gefeilt hat und somit Geschlossenheit und Stimmigkeit des Stücks ausgebaut habe. Mit dem „Hussenkrieg“ solle das Geschichtsbewusstsein gefördert werden, gerade auch bei jungen Leuten.
Nach dem Eintrag des Schirmherrn in das Goldene Buch der Stadt und einem Umtrunk verlagerte sich das Geschehen in die Festspielarena des Schlosshofs, wo das Publikum bei Musik, Tanz, Spiel und Gaukeleien in unmittelbaren Kontakt zu den Akteuren treten durfte, bevor sich dann nach der Begrüßungsrede des Bürgermeisters der sprichwörtliche Vorhang zur Premiere hob.
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