Neunburg vorm Wald
28.03.2024 - 17:52 Uhr

Forstlicher Wettbewerb in Neunburg zeigt, wie der Arbeitsplatz Wald sicher wird

Die Holzernte mit der Motorsäge gilt als gefährlichste Arbeit im Wald. Die Grundausbildung angehender Landwirte orientiert sich daran.

Sicherheitsvorkehrungen beachten, den richtigen Umgang mit der Motorsäge lernen und überprüfen: 64 Auszubildende absolvierten im Bildungszentrum Neunburg den Regionalentscheid im Forstlichen Wettbewerb im Rahmen ihrer Fachausbildung.

Sie waren aus den Landkreisen Schwandorf, Regensburg, Amberg-Sulzbach, Neumarkt und Cham angereist und mussten sich zuerst einem schriftlichen Wissenstest unterziehen. Anschließend ging es ins Freie, um die praktischen Disziplinen zu durchlaufen. Mit der Motorsäge mussten die Auszubildenden eine sogenannte Fallkerb-Anlage und einen Fällschnitt an einem Baumstock machen. Dabei prüften die als Schiedsrichter eingeteilten Revierleiter die persönliche Schutzausrüstung und die Sicherheitsmaßnahmen, die Kerbe, die in Fallrichtung in den Stamm gesägt wird sowie das Ausformen der Bruchleiste im rückwärtigen Teil des Baumes.

Bei der Station "Pflanzung" ging es zunächst darum, Fichtensetzlinge auf ihre Eignung als Pflanzgut zu untersuchen, "Zwiesel" und Verletzungen am Stamm auszusortieren. Neben der Sicherheitsausrüstung wurden die Einhaltung der Abstände beim Pflanzen sowie die korrekte Pflanzung und Abdeckung mit krümeliger Erde bewertet.

In einer weiteren Station ging es um Fehlersuche. Die angehenden Landwirte überprüften Motorsägen, Sicherheitsausrüstung und eingeschnittene Baumstämme und meldeten festgestellte Mängel. Forstdirektor Alwin Kleber verfolgte den Forstlichen Wettbewerb und betonte die Wichtigkeit des richtigen Umgangs mit Geräten im Wald zur eigenen Sicherheit. Dies sahen auch die Prüflinge so: "Mir ist bewusst, wie wichtig die richtige Baumfälltechnik ist, um Unfälle zu vermeiden", sagte Andreas Reitinger aus Berg bei Thanstein. Ihm pflichtete der ebenfalls 19-jährige Jacob Schwendner aus Bach bei: "Da im Wald immer wieder Unfälle passieren, ist die Ausbildung wichtig und auch das Tragen der Schutzkleidung." Und Andrea Dorrer aus Mitteraschau ergänzte: "Der Kurs ist Voraussetzung für die Zulassung zum Gesellenkurs."

Den Wettbewerb gewann Josef Eichenseer. Ihm folgten Lukas Mantei, Simon Hornauer, Paul Hummel und Johannes Wagner.

Hintergrund:

Gefährliche Waldarbeit

  • Holzernte mit der Motorsäge: gefährlichste Arbeit im Wald
  • Unfälle: 4302 Unfälle gab es 2022 in Deutschland im Wald
  • Todesfälle: 33 Menschen sind 2022 in Deutschland bei Waldarbeiten ums Leben gekommen, 24 im Zusammenhang mit Baumfällungen.
 
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