Seit 1957 finden unter dem Motto "Nie wieder Krieg" verschiedene Veranstaltungen zur Erinnerung an den Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 statt. Seit vielen Jahren halten verschiedene Redner ihre Ansprachen dazu auf dem KZ-Gedenkfriedhof auf dem Plattenberg.
Verbundenheit gezeigt
Unter der Leitung von MdL Franz Schindler erinnerten heuer auch Zweite Bürgermeisterin Margit Reichl (Neunburg), der SPD-Kreisvorsitzende Peter Wein und Willi Rester von der Deutschen Friedensgesellschaft an die Grauen des Zweiten Weltkrieges und speziell an die Todesmärsche in der Oberpfalz. Hauptredner war der evangelische Pfarrer Arne Langbein aus Schwandorf. Wie immer zeigten Altlandrat Hans Schuierer, Ehrenbürger Theo Männer, eine stattliche Anzahl an Stadt- und Kreisräten, Ulrike Roidl (Zweite Bürgermeisterin Schwandorf), die Jungsozialisten mit der Jugendorganisation Falken und etliche Privatpersonen ihren Willen stetig an die Sinnlosigkeit eines Krieges zu erinnern. Angesichts der jüngsten Ausschreitungen mit ausländerfeindlichem Hintergrund in Chemitz waren sich die Redner einig, dass der Antikriegstag noch nötig und zeitgemäß sei.
"Es soll ein Tag des Erinnerns und Mahnens sein", sagte Schindler. "Wir leben zwar am Rande kriegerischer Auseinandersetzungen, doch meine und auch folgende Generationen können dankbar sein, in Frieden leben zu können", blickte der Abgeordnete auf die längste Friedensperiode, die seit 1945 andauert, zurück. "Keiner von uns trägt für das Geschehene Verantwortung, aber jeder von uns trägt die Verantwortung, dass es sich nicht wiederholt", begründete Schindler, warum jedes Jahr der Antikriegstag abgehalten werde.
"Wir alle sind dankbar für den Frieden und setzen mit dieser Veranstaltung heute ein Zeichen für den Frieden und gegen Krieg und Gewalt", sagte Margit Reichl. Auch sie dankte Herbert Seidl, dem Vorsitzenden des Gartenbauvereines Neunburg, für die hervorragende Pflege des KZ-Gedenkfriedhofes. "Der 1. September ist der Tag , der den Anfang vom Ende markiert", erklärte Wein. Es sei der Tag, der aufzeige, wohin es führt, wenn Menschen gegen Menschen aufgehetzt und ausgespielt werden. Der Antikriegstag sei wichtig und richtig und es sei gut, dass deutschlandweit Menschen für die Demokratie, für Frieden und Freiheit einstehen, so der Kandidat für den Landtag.
Denkanstöße
Auf interessante Denkvorgänge nahm Pfarrer Arne Langbein die Zuhörer mit und empfahl, nicht selbstherrlich über Macht zu reden sondern idealistisch zu fragen "kann es denn nicht auch anders gehen?". Das Neue Testament sei ein gutes Rezeptbuch, wie wir in Frieden auf Erden leben können. Der evangelische Pfarrer wünschte sich, dass seine Anstöße dazu führen, dass "wir was zu reden und auch zum Handeln in Richtung Frieden haben".
Das Schlusswort oblag Willi Rester, der alle Anwesenden aufforderte, die Petition "ausrüsten statt aufrüsten" zu unterschreiben. Der Antikriegstag auf dem Plattenberg wurde von Liedern der Musikerin Tanja Rotsch begleitet, die unter anderen das Lied "Wir sind die Moorsoldaten" vortrug.














Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.