Das deutsch-deutsche Museum in Mödlareuth war Station für die drei 9. Klassen der Mittelschule Neunburg vorm Wald. Das Projekt unter dem Motto "Selbstgewusst - Selbstbewusst" hatte das Kreisjugendamt organisiert und finanziert. Das "geteilte Dorf" Mödlareuth ist einen Ort mit 59 Einwohnern. Der kleine Bach in der Mitte des Dorfes war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs die Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen. Nach 1945 trennte er infolge der "Potsdamer Konferenz" die sowjetische von der amerikanischen Besatzungszone und bildete nach Gründung der "BRD" und "DDR" die "Demarkationslinie".
Eine "imaginäre" Fahrt führte vom Landesinneren der DDR an die Staatsgrenze zur Bundesrepublik Deutschland. Auf dem Weg durch die fünf Kilometer breite Sperrzone mussten sich Bewohner grenznaher Ortschaften bereits einer mehrmaligen Kontrolle unterziehen. 500 Meter vor der Grenze begann der "Schutzstreifen". In dieses Gebiet wurden nur Personen durchgelassen, die dort wohnten, arbeiteten oder sonstige wichtige Gründe für einen Aufenthalt hatten. Den letzten Abschnitt bildete der "Kontrollstreifen", auch "Todesstreifen" genannt. Neben einem Minenfeld wurde der Grenzverlauf durch Stacheldraht, Stahlzäune, mit Metallsplittern geladene Selbstschussanlagen, Wachhunde, elektronischen Meldeanlagen und mancherorts einer Mauer gegen "Republikflüchtlinge" gesichert. Von Wachtürmen aus beobachteten Grenzposten rund um die Uhr die "Zonengrenze". Mit Milliardenkrediten erreichte es der damalige Ministerpräsident Franz Josef Strauß, die DDR-Führung zur Sprengung der Landminen und zum Rückbau der Selbstschussanlagen zu veranlassen.
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