Die SPD in der Pfalzgrafenstadt hat ihre Kandidaten für die Kommunalwahl 2020 bei einer Versammlung in der Pizzeria "La Villa" nominiert. Ortsvorsitzender und Stadtrat Herbert Wartha dankte besonders Erich Schmid für das Engagement beim Erstellen der "Super-Liste". Unter der Leitung vom Hans Reiml ging die Wahlkommission an die Arbeit.
Vorab wurde beschlossen, dass auch die Kandidaten, die nicht der SPD angehören, stimmberechtigt sind. Die gesamte Liste der Kandidaten wurde einstimmig gewählt. In Vertretung für Kreisvorsitzenden Peter Wein, der beim SPD-Parteitag in Berlin war, richtete Bezirksvorsitzender Franz Schindler Grußworte an die Genossen. Er erinnerte an die Arbeit der SPD-Mitglieder im Stadtrat zu der Zeit, als Gustl Gerber führend war. "Aber die Welt hat sich geändert, heute gibt es durch die vielen Parteien große Konkurrenz", so Schindler. Kommentare in den sozialen Medien prangern Missstände an und drücken ihre Empörung über die Politik messerscharf aus.
Verlust an politischer Kultur
"Früher hat man im Dorfwirtshaus darüber gesprochen und konnte manches klären", erklärte Schindler, während man heute mit dem Verlust an politischer Kultur umgehen müsse. Übertreibungen, Hetze und Verurteilungen träfen die politischen Parteien, "umso mehr muss man denen danken, die sich zur Wahl stellen, die SPD ist die älteste demokratische Partei und es ist eine Ehre, für sie zu kandidieren."
Über die Arbeit im Stadtrat referierte Fraktionsvorsitzende Margot Weber. Von Anfang an habe sich die SPD für das Pfalzgrafencenter ausgesprochen, da man Kaufkraft im Ort halten wollte und das Zentrum im Stadtbereich liege. In Sachen Grundschule habe man seitens der SPD als einzige gegen die Sanierung in der Ledererstraße gestimmt. Für Verwaltung, Mensa und Hausmeister seien durch die beiden Schulorte doppelte Kosten entstanden. Verkehrsführung und Parkplatzsituation seien ungeklärt, außerdem beträgt das Gesamtvolumen der Sanierung der Grundschule 11 Millionen Euro.
Weber hofft, dass die für 1,8 Millionen Euro sanierte Fronfeste auch wirklich ihrer Intention zugeführt werde, nämlich einer Begegnungsstätte für Jung und Alt. In der SPD sei man auch überzeugt, dass mit dem Erwerb bestimmter leerstehender Gebäude und deren Weitergabe nur unter bestimmten Vorgaben seitens der Kommune sehr weitblickend gehandelt worden sei. Dadurch sei Bauspekulanten ein Riegel vorgeschoben worden.
Weber lobte die aktiven Dorfgemeinschaften in der Kommune und sprach die Dorferneuerungsmaßnahmen in Penting, Kleinwinklarn und Fuhrn an und insbesondere die dort geplanten Dorfgemeinschaftshäuser. Im Anschluss ging sie noch auf das geplante kommunale Facharztzentrum ein, das bundesweit eines der ersten dieser Art sein werde. Die Notwendigkeit ergebe sich aus der medizinischen Versorgungsnot auf dem Land, nachdem der Chirurg in Ruhestand gehe und damit der Sitz eines Chirurgen für die Kommune verloren gegangen wäre.
Seit 55 Jahren bei der SPD
Den Kandidatinnen und Kandidaten zugewandt sagte sie, sie freue sich sehr, dass die Partei mit vielen jungen Leuten zur Stadtratswahl antrete. Mehr noch als die volle Liste freue sie sich aber, dass sich Leute generell wieder für die Politik begeistern und sie bat alle, sofort mit in die Vollen zu gehen und an Fraktions- und Stadtratssitzungen teilzunehmen.
Im Rahmen der Nominierungsversammlung wurde Karl Dietl für 55 Jahre Mitgliedschaft beim SPD-Ortsverband Neunburg geehrt. Herbert Wartha dankte ihm für die Treue, auch für seine frühere lange Stadtratstätigkeit, mit einem Präsent. Dietl blickte auf seine Zeit bei der SPD zurück. An der Weiterentwicklung der Stadt hätten immer auch Sozialdemokraten mitgewirkt. "Ein Stadtrat sollte nicht zu allem ja und Amen sagen", sagte Dietl aus seiner Erfahrung.
Fünf Frauen auf der Liste
1. Erich Schmid, Postbeamter a. D.; 2. Tanja Kraus, Fotografin; 3. Herbert Wartha, Kraftfahrer; 4. Rudolf Keil, Betriebselektriker; 5. Johannes Stockerl, Qualitätsmanager; 6. Martin Fischer, Drahtzieher/Landwirt; 7. Thorsten Götz, Informatiker; 8. Christian Monecke, Zimmermeister; 9. Anna Roßkopf, Verwaltungsbeamtin; 10. Günter Tetsch, Autolackierermeister; 11. Christiane Böhm, Krankenschwester; 12. Michael Lenz, Schreinermeister; 13. Sabine Lindner, Verkäuferin; 14. Jürgen Krallinger, Industriemechaniker; 15. Josef Deml, Landwirt; 16. Albert Köppl, Kaufmann; 17. Thorsten Steinberg, Fliesenleger; 18. Sabine Gollwitzer, Fußpflegerin; 19. Dieter Mühlbauer, Rentner; 20. Heinz Schultes, Pensionist. Nachrücker für die Liste ist Hermann Weber. (wee)














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