In Kürze wird das Festspiel "Vom Hussenkrieg" als Neuinszenierung nach der Coronapause wieder aufgeführt. Wer glaubt, dass dies die erste Neubearbeitung des 1983 begonnenen Festspiels ist, der irrt. Dass die Wurzeln des Festspiels in Neunburg bis in das Jahr 1923 reichen, wird bei der Sonderausstellung "Neunburger Festspiel 1923-1933-1983-2023" deutlich, die bis Ende September im Schwarzachtaler Heimatmuseum zu sehen ist.
Anhand der Exponate, Schriften und Bilder zeigt Museumsleiter Theo Männer die Entwicklung des Festspiels auf. "Bereits 1894/96 hat es in Rötz ein Hussitenstück gegeben", begann er seine Zeitreise bei einer Führung im Museum. Für Neunburg war Stadtpfarrer Johann Babtist Koller (1872-1945) prägend. Er hat im früheren katholischen Vereinshaus 1923 das erste Festspiel, ein Bühnenfestspiel mit Gesang mit dem Titel "Die Hussitengeißel", aufgeführt. Bilder der Mitwirkenden, das Singspiel sowie Fotos vom Vereinshaus finden sich als Schaustücke im Museum. Im Jahr 1933 wurde dieses Festspiel noch einmal auf die Bühne gebracht, und die Zeitungen waren damals voll mit Berichten darüber. Dann war Stillstand während des Dritten Reichs. Im Jahr 1953 wurde der Versuch gestartet, das Festspiel wieder aufleben zu lassen, was jedoch aus finanzieller Sicht nicht machbar war.
Zum Geburtstag von Pfalzgraf Johann im Jahr 1983 wurde der Neuanfang mit dem neuen Festspiel "Vom Hussenkrieg" gemacht. Das in der Ausstellung aufgebaute Textbuch hat Peter Klewitz geschrieben. Innerhalb eines Jahres mussten ein Ensemble, Kostüme und Kulissen beschafft werden. Die Reihe der Regisseure, von Detlef Meierjohann über Nikol Putz bis zu Cornelius Gohlke, ist in der Sonderausstellung abgebildet.
Mit Karin Michl, die gegenwärtig beim Festspiel Regie führt, wird nun nach dreijähriger Coronapause mit einem neuen Textbuch wieder ein Neustart gemacht. Bei der offiziellen Eröffnung der Sonderausstellung mit Bürgermeister Martin Birner, stellvertretender Landrätin Birgit Höcherl und den Schirmherren Michaela und Siegfried Dettmann vom Bauunternehmen Steininger wurde das historische Lied "Vom Hussenkrieg ein Gesang" aufgeführt. Auch das Lied aus dem Festspiel von 1923, "Ich bin ein Hussit, ein Taborit", wurde von Alexander Lottner mit Gitarrenbegleitung durch David Sorgenfrei gesungen. Fehlen durfte nicht das in tschechischer Sprache beim aktuellen Festspiel intonierte hussitische Kampflied, "Die ihr Streiter Gottes seid".
Sonderausstellung
- Die Sonderausstellung "Neunburger Festspiel 1923-1933-1983-2023" ist bis Ende September zu besichtigen
- Die Termine: Mittwoch von 14 bis 16 Uhr, Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.