Neunburg vorm Wald
22.10.2023 - 09:58 Uhr

Ideen, falls kein Arzt mehr da ist: Gemeinden überlegen gemeinsam

Wie kann man seine Region gezielt fördern? Es gibt Ansätze, die bei einer Zusammenkunft von Bürgermeistern erörtert werden. Eingeladen hat die Initiative Integrierte Ländliche Entwicklung. Dabei geht es auch um das Thema Ärztemangel.

Ein neues Modell zur Gesundheitsversorgung im Ländlichen Raum stellte Julia Bräuer in Zusammenarbeit mit der Universität Bayreuth vor. Anlass war eine Dialogveranstaltung der Integrierten Ländlichen Entwicklung, zu der die Vertreter der neun Mitgliedsgemeinden ins Panorama-Hotel am See in Gütenland (Neunburg vorm Wald) eingeladen waren.

Um ärztliche Versorgungslücken bei einer alternden Bevölkerung auszugleichen, wurde als Pilotprojekt ein Raum in Stockheim in Unterfranken eingerichtet, in dem Patienten von Versorgungsassistentinnen betreut werden, natürlich unter Anweisung eines Arztes. Mittlerweile gibt es mehrere solcher Räume in verschiedenen Gemeinden, die von mobilen Patienten aufgesucht werden können, es sind aber auch Hausbesuche möglich.

Infos zu Sehenswürdigkeiten

Mit dem Rückblick auf die realisierten Projekte hatte Tanja Weinberger die Zusammenkunft eröffnet. Sie ist seit 2019 als Umsetzungsbegleiterin eingesetzt und ging zunächst die auf Förderung und Umsetzung des Energiecoachings Plus ein, bei dem die Kommunen kostenfreie Beratung erhielten.

Die Verbesserung des Kernwegenetzes sowie die Erstellung von QR-Codes und Infotafeln zu 130 kulturell-geschichtlichen Sehenswürdigkeiten waren weitere Projekte, ebenso das Smarte Gesundheitsnetzwerk und die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum.

„Stark durch interkommunale Zusammenarbeit“ lautete das Impulsreferat von Frank Langguth, der die Herausforderungen wie demografische Entwicklung, Klimawandel, Infrastruktur und Globalisierung herausstellte. Mit den Schwerpunkten Mobilität, Digitalisierung, Grundversorgung und Freizeit sei jede Kommune beschäftigt, und durch die Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden ergeben sich Chancen: „Man bündelt die Kompetenzen, spart finanzielle und personelle Ressourcen und kann mit gebündeltem Einsatz die Herausforderungen gemeinsam lösen.“

50 interessante Projekte

Die Vielfalt an Möglichkeiten, die von der ILE-Verwaltung angeboten werden, stellte Daniela Wehner heraus. Sie nannte unter anderem Dorferneuerungen, Infrastrukturmaßnahmen in der Flur und Elemente für artenreiche und klimafeste Landschaften, verbunden mit den jeweiligen Fördersätzen.

Als „Heimatentwickler“ stellte sich Alfred Wolf vor. Er beeindruckte mit der Vorstellung von Personen, die andere mit ihrer Idee etwa einer Straußenfarm oder der Renovierung alter, geschichtsträchtiger Gebäude, begeistern konnten, Mitinvestoren fanden und auf ILE-Förderung setzen konnten. Fünfzig derartige Projekte, vom Dorfladen bis zur mobilen Käserei, hat er vornehmlich in der nördlichen Oberpfalz betreut.

Hintergrund:

ILE Schwarzach-Regen

  • Gründung im Jahr 2015.
  • Gesamtförderung bisher: 324000 Euro.
  • Fördergeld für 2024: 100000 Euro.
  • Umgesetzte Kleinprojekte: 56.
  • Umsetzungsbegleiterin: Tanja Weinberger.
  • Mitgliedsgemeinden: Neunburg vorm Wald, Bruck, Neukirchen-Balbini, Schwarzhofen, Dieterskirchen, Thanstein, Stamsried, Bodenwöhr, Pemfling, Pösing.
 
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