(muk) Für das außergewöhnliche "Eine-Welt-Musik" Projekt war ein Team der medienpädagogischen Fachstelle Q3 (Quartier für Medien, Bildung, Abenteuer) aus Traunstein an die Mittelschule gekommen. Ausgestattet mit mobilem Radio-Equipment, führten sie die Klasse von Lehrer Mario Schiegerl-Höldrich in die Welt des Radios ein. Da wurden Interviews geführt, Beiträge geschnitten, eine eigene Musikauswahl getroffen und Anmoderationen geschrieben.
Wie aus einem Pressebericht der Schule hervorging, holt das Projekt ein Stück Redaktionsalltag ins Klassenzimmer, und mit Unterstützung des geschulten Teams können die Schüler zu richtigen Radioleuten werden. Sie stellen vor der Gruppe ein von ihnen ausgewähltes Lied vor, moderieren es an und interviewen Musiker. In Neunburg stellte sich Sebastian Kretz, vielen bekannt als Frontmann der Band "Beisser" aus Regensburg, den Fragen der Jugendlichen.
Den Schülern verlangte die Radioproduktion viel Einsatz und Konzentration ab. Die Übergangsklasse war mit größtem Engagement bei der Sache. Der Besuch von Sebastian Kretz und die vielen Fragen der Schüler konnten fürs Radio festgehalten und zusammengeschnitten werden, so dass sich mit den Lieblingshits der Kinder ein stimmiges Bild ergab.
Am letzten Tag wurde eine Live-Sendung imitiert: Die Produktion des etwa eineinhalbstündigen Beitrags sollte die Atmosphäre einer direkten Übertragung in die Wohnzimmer überall auf der Welt haben. Für die Kinder eine aufregende Sache: Schließlich musste das vierköpfige Technik-Team die Arbeitsabläufe innerhalb kürzester Zeit verinnerlichen: Wann ist der Lautsprecher anzuschalten, wann sind die Mikros aus? Wie lässt sich eine störende Rückkopplung vermeiden? Läuft die Aufnahmespur? Sind keine störenden Hintergrundgeräusche zu hören? Wird nach der Anmoderation auch das richtige Lied abgespielt?
Mucksmäuschenstill war es im Klassenzimmer, als die Schüler ihre Texte einsprachen. Doch sobald die ersten Töne der Songs in den verschiedensten Sprachen zu hören waren, hielt es Kinder, Dozenten und Lehrkräfte nicht mehr auf den Stühlen - mindestens Mitwippen war angesagt. Sobald das Lied jedoch zu Ende ging und die nächsten Sprachaufnahmen anstanden, war wieder absolute Ruhe für alle angesagt.
Das Projekt zeigte, welche Schlüsselqualifikationen sich die Schüler der Übergangsklasse bereits an der Mittelschule erworben haben - angefangen von einem hohen Grad an Verantwortungsbewusstsein bis hin zu Respekt gegenüber anderen Menschen. Die jungen Leute wollen mit einer großen Ernsthaftigkeit lernen, und unter den besten Quali-Absolventen befänden sich ehemalige Schüler aus der Übergangsklasse, teilte die Schule mit. Dazu müsse aber auch die Schule ihren Beitrag leisten - angefangen von der Schulleitung über die einzelnen Lehrkräfte bis hin zu Elternbeirat und Förderverein. Nur so können sich die Kinder mit der Schule identifizieren, ihre neue Situation annehmen und ihre Stärken entfalten. Dann gelingt auch die Integration. (Im Blickpunkt)
Viele Radiomacher mit im Boot
(muk) Für das Projekt "Eine-Welt-Musik" haben sich drei Partner zusammengetan: Die Fachstelle Q3, das Internet-Radio "Buh" und der Verband für Popkultur in Bayern mit seinem Projekt "Inpulse". Finanziert wird das Projekt, das seit drei Jahren regelmäßig mit Übergangsklassen in ganz Bayern bearbeitet wird, durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Schirmherr des Projekts ist Stefan Dettl, Frontmann der Band "La Brass Banda". Als Interviewpartner zur Verfügung standen schon Liedermacherin Karin Rabhansl, Leonard Spies (Django S.), Lorenz Schmid (Lenze und de Buam) sowie Michael Schauer (Zwoa Bier), David Saam (Antistadl), Nikolaus Wolf und auch Stefan Dettls Bandkollege Jörg Hartl.
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