Fischereiverband und die Sportangler wünschen sich, dass die Populationen von Otter, Biber und Kormoran eingedämmt werden. „Sonst nähert sich die Fischerei ihrem Ende“, befürchtet Vizepräsident Rainer Wolfrath.
Nach dreijähriger Pause richtete der Fischereiverband Oberpfalz am Samstag am Eixendorfer Stausee wieder einen Königsfischen aus. „Es ist der Abschluss einer Hegemaßnahme", betonte Präsident Hans Holler beim Oberpfälzer Fischereitag im Panoramahotel in Gütenland (Stadt Neunburg v.W.). Die Entnahme von Weißfischen sei „eine wichtige Maßnahme zur Eindämmung der Algenbildung“.
Dem Fischereiverband Oberpfalz gehören 19 000 Mitglieder in 74 Vereinen an. 69 Sportangler beteiligten sich am Samstag am Königsfischen und brachten insgesamt 100 Kilogramm Fische an die Wiegestelle. Der schwerste Fisch verhilft zur Königswürde. Der 24-jährige Tobias Schneider aus Sünching fing einen 3980 Gramm schweren Karpfen und durfte sich vom letztmaligen Sieger Dieter Kerscher (Rossbach/Wald) die Königskette umhängen lassen. Ausrichter des Königsfischens war der 500 Mitglieder zählende Fischereiverein Neunburg vorm Wald mit dem Vorsitzenden Michael Throner an der Spitze.
Die Referentin des Landesfischereiverbandes, Alexandra Haydn, stellte ein neues Fischotterprojekt und die Möglichkeiten der Entschädigung vor. Darauf folgte eine rege Diskussion. Vizepräsident Rainer Wolfrath machte deutlich: „Niemand will den Fischotter ausrotten“. Wenn die Entwicklung aber so weiter gehe, seien die Teiche und Fließgewässer bald leergefressen. „Auch die Fische sind schutzwürdig“, gab Obmann Lothar Steinmann zu bedenken. Es lohne sich bald nicht mehr, Nachwuchs einzusetzen oder die Angel auszuwerfen, wenn nicht schnellstmöglich Maßnahmen zur Eindämmung der Population ergriffen würden.
Doch in der Entnahme sieht Vizepräsident Rainer Wolfrath ein weiteres Problem, denn: „Die Jäger haben kein Interesse an der Bejagung des Fischotters“. Zudem fehle es in der Bevölkerung an der Akzeptanz zur Begrenzung der Fischotterpopulation. Präsident Hans Holler versprach aber den Mitgliedern: „Wir bleiben dran und suchen nach einer für alle Seiten akzeptablen Lösung“. Johann Dittmann aus Vohenstrauß beklagte, „dass die Sportanglervereine im Gegensatz zu den gewerbsmäßigen Fischern keine Entschädigung erhalten“.
Bezirksrätin Marina Mühlbauer stellte ein neues Konzept für den teichwirtschaftlichen Beispielbetrieb Wöllershof vor, mit dem der Bezirk in der Öffentlichkeit für die Teichwirtschaft werben will. Geplant seien ein zugängliches Freigelände, ein EU-konformer Schlacht- und Räucherraum und eine Kreislaufanlage.
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