Laut einer Pressemitteilung war das Centrum Bavaria Bohemia (CeBB) in Schönsee die erste Station der fünften Landkreisfahrt des Arbeitskreises Landeskunde Ostbayern (ALO) der Universität Regensburg und der Akademie Ostbayern-Böhmen. Seit Anfang 2018 wird das CeBB von Veronika Hofinger geleitet. Das Bewusstsein für kulturelle Gemeinsamkeiten auf beiden Seiten der Grenze zu stärken, war und ist das erklärte Ziel des CeBB für die Zukunft, erläuterte Hofinger. Schönsee als Ort in der Mitte von Prag/Pilsen, Nürnberg, München und Budweis sei ideal gelegen, um in dieser Position mit dem CeBB ein strukturelles und organisatorisches Zentrum zum überregionalen Kulturmarketing zu entwickeln.
Weiter ging es nach Pfreimd, wo Bürgermeister Richard Tischler die Bestrebungen unterstützt, mit Kultur den Strukturwandel in der Region zu bewältigen. Konkret bedeutet dies, die Stadt durch die Förderung archäologischer Ausgrabungen sowie die Einrichtung eines neuen Stadtmuseums in die Zukunft zu führen und nachhaltig zu positionieren. Archäologe Christoph Steinmann würdigte das große Engagement Tischlers in diesem Bereich und erklärte die Ausgrabungen, die heute in Form des "Documents Schloss Pfreimd" zu besichtigen sind.
Wie ein früheres Braunkohleabbaugebiet nach der Renaturierung und der gegenwärtigen Freizeitnutzung weiterkonzipiert werden kann, zeigten Tom Zeller, Geschäftsführer der inMotion Park GmbH, und Josef Schönhammer, PR-Fachmann des Projektes, am Steinberger See auf. Das Vorhaben am größten Binnensee in Ostbayern, gleichzeitig ein Naherholungs- und Sportgebiet, soll mit der größten Erlebnisholzkugel der Welt eine einzigartige touristische Attraktion bekommen. Ökologisch nachhaltiges Bauen stehe dabei im Vordergrund, so Zeller.
In Schwandorf erklärte Eva Maria Keil, wie das seit Jahrzehnten bestehende Stadtmuseum dem Strukturwandel im Museumswesen begegnet. Bereits seit 21 Jahren leitet die Volkskundlerin die Einrichtung. Sie scheute sich nicht, auf die vielen Herausforderungen einzugehen, die sie während ihrer Dienstzeit meisterte, darunter die wenigen finanziellen Mittel. Eine gezielte Schwerpunktlegung sei dabei unabdingbar gewesen, so Keil. Dr. Rosa Micus, die das Haus Ende der 1980er Jahre konzipierte, habe damals noch für heute wertvolle Grundlagen gelegt, insbesondere bei der Inventarisierung. Nach 30 Jahren sei es jedoch an der Zeit, die Dauerausstellung neu zu konzipieren. Dabei sollen gezielt die gewandelten Rezeptions- und Sehgewohnheiten der Besucher berücksichtigt werden.
Der Unternehmer Robert Gerstl hat bereits mehrere historische Gebäude instandgesetzt und erhielt beispielsweise für die Alte Post in Ponholz, ein Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert, die Denkmalschutzmedaille 2013. Sein aktuellstes Projekt liegt fast nebenan: Seit 2017 ist Gerstl der Besitzer von Schloss Pirkensee in Maxhütte-Haidhof, das 1999 vollständig ausgebrannt war. Insgesamt fünf Millionen Euro will er bis zum Jahr 2024 investieren, um für das Schloss ein Nutzungskonzept mit Hotelräumen, Gastronomie und Veranstaltungsbereich umzusetzen. Bereits jetzt dient das Schloss als Ort für Hochzeitsfeiern oder saisonale Märkte, und es soll auch in Zukunft offen für Veranstaltungen der Anwohner der Region sein.
Neunburg vorm Wald
19.07.2018 - 14:57 Uhr
Eine Region auf neuen Wegen
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