Dem Kunstverein Unverdorben war es gelungen, das Westböhmische Symphonieorchester Marianske Lazne und den Cerchovan Chor Domazlice für ein Konzert in der Schwarzachtalhalle zu gewinnen. Auf dem Programm standen Meisterwerke Mozarts: Das kurz vor seinem Tod fertig gestellte Klarinettenkonzert und das unvollendete Requiem.
Wie aus einer Mitteilung des Kunstvereins hervorgeht, ging dem vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds geförderten Konzertabend nachmittags ein Musik-Workshop für Schüler aus Neunburg vorm Wald, Oberviechtach, Marienbad und Taus voraus. Dirigent Jan Mikolas gab nach der Akustikprobe in Anwesenheit der Jugendlichen eine ausführliche Werkanalyse. Dabei unterstützte ihn auch der Solist Petr Michalec (Klarinette) mit praktischen Beispielen.
Die letzten Wochen Mozarts
Klassikbeauftragter Karl Stumpfi vom Kunstverein Unverdorben streifte schlaglichtartig die letzten Wochen im Leben W. A. Mozarts 1791. Obwohl der 35-Jährige an rheumatischem Fieber litt, hatte er im September mit "Titus" und "Zauberflöte" zwei Opern zur Uraufführung gebracht. Anfang Oktober stellte er für seinen Freund Anton Stadler das Klarinettenkonzert fertig, welches kurz darauf in Prag erstmals erklang. Danach wandte sich der Meister dem Requiem zu. Dieses war von einem anonymen Boten in Auftrag gegeben worden. Mozart glaubte, dass er seine eigene Totenmesse zu komponieren habe. Tatsächlich verstarb er am 5. Dezember und hinterließ sein Opus 626 als Fragment. Die fehlenden Sätze ergänzte sein Schüler Süßmayr mit Hilfe von notierten Skizzen.
Überzeugende Solisten
Die junge tschechische Dirigentin Alena Hron zeichnete für eine klangmächtige Wiedergabe des Requiems verantwortlich, die buchstäblich unter die Haut ging. Ein gut disponiertes Orchester und der von Marek Vorlicek (ehemaliger Schwandorfer Oratoriumchor-Leiter) einstudierte Chorpart überzeugten das Publikum ebenso wie das Quartett der Gesangsolisten: Susanne Bernhard (Sopran), Bella Adamova (Alt), Raman Hasymau (Tenor) und Radek Martinec (Bass).
Vor der Pause begeisterten Instrumentalsolist Petr Michalec und die Marienbader Sinfoniker unter Leitung von Jan Mikolas beim Konzert für Klarinette A-Dur KV 622. Das schwärmerisch-melodische Adagio wurde umrahmt durch einen von Esprit sprühenden Kopfsatz und ein temperamentvoll dahin wirbelndes Schlussrondo. In den kräftigen Applaus mischten sich auch viele Bravo-Rufe.
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