Neunburg vorm Wald
01.01.2023 - 13:52 Uhr

Dem Rötzerbach bei Neunburg neues Leben einhauchen

Der Rötzerbach im Bereich der ehemaligen Dorfmühle im Februar 2021. Bild: Mardanow
Der Rötzerbach im Bereich der ehemaligen Dorfmühle im Februar 2021.

„Wir haben unsere kleinen Gewässer jahrelang vernachlässigt“, machte Erster Bürgermeister Martin Birner von Neunburg beim Gewässer-Nachbarschaftstag deutlich. Deshalb sei die Stadt froh, dass der Landschaftspflegeverband Schwandorf (LPV Schwandorf) die Pflege für kleine Gewässer übernommen hat. Von den Maßnahmen würden Mensch und Natur gleichermaßen profitieren. 2023, versprach Birner, solle der Startschuss für die Maßnahmenumsetzung des Umsetzungskonzepts für den Rötzerbach erfolgen.

Beim Gewässer-Nachbarschaftstag zum Thema „Kleine Gewässer ganz groß – gemeinsame Wege für lebendige Gewässer“ wurde aufgezeigt, wie eine gute Gewässerunterhaltung funktionieren kann. Robert Bäumler, Gewässer-Nachbarschaftsberater für den Landkreis Schwandorf, hatte kürzlich Bürgermeister, Mitarbeiter der Bauhöfe und Zweckverbände, Behördenvertreter und Vertreter von Fischereivereinen nach Neunburg eingeladen.

Am Abschnitt „Dorfmühle“ konnte sich der natürliche Abschnitt des Rötzerbachs mit all seinen Ausprägungen bis heute erhalten. In Richtung Neunburg zeigt sich das traurige Gegenteil, wo die Sünden der Flurbereinigung noch immer präsent sind. Hier fanden die Teilnehmer des Nachbarschaftstags einen geraden Bachverlauf mit gepflasterter Sohle vor.

„Den ersten Abschnitt am Rötzerbach werden wir 2023 in Angriff nehmen“, erläuterte Markus Kurz, Gebietsbetreuer für den „Naturpark Oberpfälzer Wald“. Dieser Abschnitt beginne im Bereich der Brücke beim Tennisheim und ende auf Höhe des Parkplatzes vor dem Ärztehaus. Es seien im Wesentlichen sechs Strukturelemente geplant: Wurzelstöcke, Stecklinge und Initialpflanzung, Sporne, Störsteine, Totholz und Aufweitungen. Darüber hinaus sollen kleine Abstürze, die das Wanderverhalten der Wasserorganismen behindern, entfernt werden.

„Nur gemeinsam können wir den kleinen Gewässern helfen“, so Kurz, der sich auch über die Einbringung des Fischereiverbands freut. Den Gemeinden stünden dabei weitere Partner aus der Wasserwirtschaft, den Fachbehörden sowie der Landwirtschaft zur Seite. Die Unterhaltung der Bäche müsse trotz klammer kommunaler Kassen auch finanzierbar sein, führte Thomas Spachtholz, Sachgebietsleiter im Landkreis Schwandorf für Wasserbau und Gewässerentwicklung beim Wasserwirtschaftsamt Weiden aus. Bis zu 90 Prozent Förderung vom Freistaat seien für Maßnahmen möglich. Weiter gebe es für die Teilnahme am Nachbarschaftstag weitere fünf Prozent aus dem Staatssäckel.

In Bayern fließen etwa 100.000 Kilometer Gewässer von kleinen Quellbächen bis zu den großen Flüssen Donau und Main. Davon sind rund 90.000 Kilometer Bäche und Gräben.

 
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