Auf einer Video-Wall wurden Schüler, Eltern und Gäste mit „Herzlich willkommen zum Wahltag“ begrüßt. Für das direkte Demokratie-Erlebnis sollten die Schüler eigene Erfahrungen bei der Wahl von Schülersprechern, Beratern der Schülersprecher und Verbindungslehrern zu machen. Schon im Vorfeld wurden in den Klassen die Klassensprecher gewählt sowie Wahlgrundsätze und -formen besprochen. Es ging darum, den jungen Leuten Kompetenzen für ihr weiteres Leben in einer demokratischen Gesellschaft zu vermitteln.
Lehrerin Christine Schießl, Beraterin für Demokratieerziehung, hatte für den Tag ein passgenaues Konzept entwickelt. So waren in der Sporthalle vier Wahlbüros und ein Briefwahllokal mit Wahlhelfern, Urnen und Wahlkabinen aufgebaut. Jene Schüler, die sich für die Schülermitverantwortung (SMV) zu Verfügung stellten, konnten sich im Vorfeld in der Aula mit Wahlplakaten und Präsentationen vorstellen.
Die Schule hatte für diese Aktion prominente „Wahlhelfer“ gewonnen: MdB Karl Holmeier, Landrat Thomas Ebeling und Schulrat Jürgen Bomertl sowie Beate Michl, Mitarbeiterin im Kultusministerium (Landeszentrale für politische Bildung) waren Gäste der Aktion. Auch die Bürgermeister Martin Birner, Georg Köppl, Johann Graßl sowie Stadträtin Margot Weber waren gekommen, um diese Veranstaltung mitzuerleben.
Damit auch alle Schüler das Procedere einer Wahl verfolgen konnten, waren in der Halle Tribünen aufgebaut. Jeder Schüler konnte mit seinem Wahlschein zu seinem Abstimmungslokal gehen und in einer Kabine geheim seine Wahl tätigen. Da sich zwei Klassen auf Schulfahrt befanden, gab es für sie selbstverständlich die Möglichkeit der Briefwahl. Nach dem Schließen der Wahllokale waren die prominenten Gäste beim Öffnen der Urnen und beim Auszählen gefragt, was sie mit großer Begeisterung auch taten. Der Projektleiter der Digitalen Schule, Lehrer Johann Graßl, fütterte den PC mit den Stimmen und warf die jeweilige Hochrechnung per Beamer an die Wand.
Nachdem die Ergebnisse nachgezählt waren und feststanden, stellten sich die gewählten Vertrauensschüler und -lehrer vor, dankten für das Vertrauen und meinten: „Kommt bei Problemen zu uns, gemeinsam schaffen wir alles.“ Christine Schießl hatte noch einige Fragen wie „Erklären Sie Demokratie“, „Wie kann man Schüler motivieren, demokratisch zu leben?“ oder „Wie kann man Schüler dazu motivieren, zur Wahl zu gehen?“ für die prominenten Gäste zusammengestellt. In der abschließenden kleinen Diskussionsrunde gaben MdB Holmeier, Landrat Ebeling und Bürgermeister Birner gerne Antworten und sprachen unisono dabei der Schule großes Lob für diese einmalige Aktion aus.
Schulleiterin Irene Träxler bedankte sich bei Christine Schießl und dem ganzen Team für die geleistete Arbeit und überreichte an die Gäste als Erinnerung kleine Geschenke. Ein abschließendes Bonbon gab es von Beate Michl von der Landeszentrale für politische Bildung: Sie stellte der Mittelschule die Auszeichnung mit dem Gütesiegel "Demokratie - Verantwortung (er)leben" in Aussicht.
Dass die Mittelschule Neunburg aktuell und zukunftsorientiert arbeitet, bewies sie wieder mit diesem besonderen Wahltag, was das Schreiben des BLLV zum Weltkindertag unterstrich: Der Bayerische Lehrer - und Lehrerinnenverband (BLLV) fordert mehr Zeit für politische Bildung an den Schulen. „Demokratisches Verhalten müsse gelebt und an Schulen eingeübt werden“, sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann mit Blick auf den Weltkindertag. „Im Vergleich zu anderen Ländern mache Bayern bei der politischen Bildung keine gute Figur. Demokratie könne im schulischen Alltag etwa mit einem Klassenrat oder einem Schülerparlament eingeübt werden.“ Das diesjährige Motto des Weltkindertages lautet „Kinder brauchen Freiräume“. Dieser Forderung ist sich die Mittelschule bewusst und sie erfüllte sie mit dieser Aktion vortrefflich. (weu)
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.