Seit fast 20 Jahren ist Wilhelm Narnhammer das Gesicht der Volkshochschule in Neunburg und Umgebung. Doch zum Ende des Jahres wird er aus Altersgründen als Vorsitzender des Vereins der Volkshochschulen im Landkreis aufhören. In der vorletzten Mitgliederversammlung berichtete Narnhammer vom "schlimmsten Jahr, das ich mitgemacht habe", als er die vielen Zusammenkünfte und Beratungen schilderte, bis die Kooperation zwischen der VHS im Städtedreieck und den angeschlossenen Organisationen Neunburg, Nabburg, Nittenau sowie Oberviechtach-Schönsee fest stand.
Es fehlt an Stunden
Dieser Schritt war notwendig geworden, da der Verein die für einen Staatszuschuss vorgeschriebenen 30 000 Doppelstunden an Kursen nicht erreichen konnte. "Ich bin zwar nicht glücklich, aber der Zusammenschluss hat auch Vorteile", verdeutlichte Narnhamer. Das Programmheft werde noch umfangreicher, und die Interessierten können bei allen zusammengeschlossenen Volkshochschulen überall Kurse belegen. Narnhammer dankte dem Landkreis für den freiwillig gewährten Zuschuss und bezeichnete einschließlich der Staatszuschüsse die finanzielle Lage als "großartig". Der Staatszuschuss wird auf die angeschlossenen vier Außenstellen verteilt, der Rest des Vermögens dem Verbund zugeführt, so der Beschluss der Versammlung.
Die Leiter der einzelnen VHS-Organisationen berichteten von ihren Aktivitäten im abgelaufenen Jahr. Markus Wondraschek (VHS Neunburg) bescheinigte, dass Fitness-Angebote und Sprachkurse immer gut besucht wurden. In Neunburg sei es eine Besonderheit, dass die VHS für die Integrationsbeauftragte der Stadt Sprachunterricht für Asylbewerber übernimmt. "Die EDV ist inzwischen in der Bevölkerung angekommen", weshalb keine Computerkurse mehr gebraucht würden.
Yoga und Zumba im Trend
Carolin Schmuck (VHS Nittenau) sprach von einer großen Resonanz bei Rückenschule und Entspannungskursen. Das Sprachenangebot "dümpelt dagegen vor sich hin". Nach dem Zusammenschluss erwarte sie auf diesem Gebiet neue Chancen, dass mehr Teilnehmer das größere Angebot wahrnehmen. Das Highlight in Oberviechtach seien Tschechisch- und Französisch-Kurse, aber auch Kinderyoga und "Fit im Wald" würden gut angenommen, berichtete Michael Hösl (Volksbildungswerk Oberviechtach-Schönsee). Viele Anmeldungen bei "Zumba für Kinder" konnte Martina Grim (VHS Nabburg) verbuchen, und Basenfasten sei voll im Trend. Stellvertretender Landrat Jakob Scharf würdigte den unermüdlichen Einsatz von Narnhammer und seinen Unterstützern in den Außenstellen. "Die VHS ist ein wichtiger Faktor in der Bildungslandschaft des Landkreises", betonte Scharf.
Zum Verein der Volkshochschulen im Landkreis Schwandorf gehören die Volkshochschulen aus Neunburg, Nabburg und Nittenau und das Volksbildungswerk Oberviechtach-Schönsee. Seit 1. Januar 2019 existiert eine Kooperation mit der VHS im Städtedreieck. Das Finale bildet eine Versammlung im kommenden Herbst, bei der der Verein aufgelöst wird. Für Landratsamtssprecher Hans Prechtl stellt diese Kooperation einen Zwischenschritt dar. Es soll eine Volkshochschule für den kompletten Landkreis Schwandorf angestrebt werden, mit Sitz in Schwandorf. (pko)
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