Bei Gewaltdelikten arbeiten die Polizeiinspektionen und der Weiße Ring Hand in Hand. Der Chamer Außenstellenleiter Hermann Gammer und die ehrenamtliche Mitarbeiterin Ramona Hapke waren zu Gast in der Polizeiinspektion Neunburg vorm Wald.
PI-Leiter, Erster Polizeihauptkommissar Markus Schmitt, begrüßte die Gäste und zwölf Mitarbeiter der PI Neunburg zur Gesprächsrunde. Der rege Austausch kommt Menschen zugute, die beim Weißen Ring und der Polizei Hilfe und Rat suchen. Hermann Gammer gab einen Einblick in die Strukturen des Weißen Rings und dessen Hilfsangebote für Opfer von Straf- und Gewalttaten. Er erläuterte darüber hinaus die Arbeit der Außenstelle Cham mit ihren derzeit 15 aktiven Ehrenamtlichen und informierte über die Voraussetzungen, um bei der Hilfsorganisation ehrenamtlich tätig werden zu können. In diesem Zusammenhang warb er um neue ehrenamtliche Helfer für den Landkreis Schwandorf, der derzeit kommissarisch von der Außenstelle Amberg betreut und von den Chamer Opferhelfern unterstützt wird.
Die ehrenamtlichen Helfer kommen aus allen Altersgruppen und gesellschaftlichen Schichten. Sie werden auf verpflichtenden Seminaren geschult und durch praktische Hilfe der Kollegen auf ihre Arbeit vorbereitet. So können sie Opfer von Gewalt beispielsweise bei Behördengängen unterstützen und helfen, die Erinnerungen an das Verbrechen zu verarbeiten.
Auf großes Interesse bei den Teilnehmern der Besprechung stieß die Stalking-App des Weißen Rings. Gammer ging auf die Bedeutung und Funktionsweise der App ein. Grammer fasste zusammen: Die Polizei müsse Menschen, die Opfer von Straftaten wurden, und bei der Polizei Anzeige erstatten, auf Hilfsmöglichkeiten durch den Weißen Ring oder andere Hilfsorganisationen aufmerksam machen. Die Hilfsorganisation ist unter der bundesweiten Telefonnummer 116 006 erreichbar, und zwar sieben Tage die Woche von 7 bis 22 Uhr. Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.weisser-ring.de.
Der Weiße Ring wurde 1976 in Mainz gegründet als "Gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten e. V.". Er ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität. Der Verein unterhält ein Netz von fast 3 000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelfern in bundesweit 400 Außenstellen, beim Opfer-Telefon und in der Onlineberatung. Der Weiße Ring hat mehr als 100.000 Förderer und ist in 18 Landesverbände gegliedert. Er ist ein sachkundiger und anerkannter Ansprechpartner für Politik, Justiz, Verwaltung, Wissenschaft und Medien in allen Fragen der Opferhilfe. Der Verein finanziert seine Tätigkeit aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und testamentarischen Zuwendungen sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften verhängten Geldbußen. Die Hilfsorganisation erhält keinerlei staatliche Mittel.
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