"Weibsbilder sind heute Damen von Welt, sie haben Stil, sind stets charmant und adrett, aber nicht immer nett." So stellten sich die drei Weibsbilder im Historischen Schlosssaal vor, kongenial begleitet von "Herrn Basy" (Thomas Basy) am Klavier. Drei Weibsbilder, wie sie unterschiedlicher nicht sein können - das war das ideale Rezept für einen musikalischen Kabarettabend, ein "Kabarettical", das die Zuschauer begeisterte.
Mit ihrem neuen Programm "Backstage" eröffneten "Edeltraud" (Romy Börner), "Gisela" (Su Frisch) und "Ursula" (Carolin Juretschka) Einblicke hinter die Bühne und offenbarten dabei ihre unterschiedlichen Seelenzustände. Edeltraud, die Gattin des Edel-Schönheitschirurgen "Dr. Mösenbrecht" mit wienerischem Akzent, die besserwisserische Gisela und die taffe Ursula boten hervorragende Songs, witzige Texte, herausragende Gestik und Mimik sowie schwungvolle Tanzeinlagen und verzauberten das Publikum von Anfang an.
Die Geschichte, die nach und nach auf der Bühne zutage trat, begann mit einem "Burnout" nach der letzten Vorstellung im "Alten Ochsen" in "Oberwurstenried", als nur drei Männer applaudiert haben. Mit ihren hervorragend harmonierenden, professionell ausgebildeten Stimmen präsentierten die drei Sängerinnen Klassiker wie "Bei mia bist du schejn", aber auch den alten Schlager der 70er Jahre "Was so alles geschieht in der Carnaby-Street", mit dem Peggy March einen Welthit hatte, in der Version "Was ist alles so drin". Damit spielten sie auf die Pestizid-Rückstände in Lebensmitteln an. "Entschuldigen Sie, ist das der Hauptbahnhof S13" mit der Melodie von Udo Lindenberg faszinierte die Gäste ebenso wie die Sehnsüchte von Ursula, "I wünsch mir oan". Immer deutlicher traten die Verirrungen, Verstrickungen und prägenden Erkenntnisse von Edeltraud, die eine Ehekrise hatte, von der Helikopter-Mutter Gisela und der stets auf der Suche nach einem neuen Schwarm sich befindende Ursula zutage. Ob Heimroboter "Alexa", die Erkenntnis über "Der Homosexuelle an sich" oder die Steuererklärung, die mit der Musik von "Mackie Messer" verbunden wird, kaum ein Thema wurde ausgelassen. Aber am Ende waren alle beim "Tipi-tipi tipso beim Calypso" wieder glücklich und sich sicher: "Fein sein, Weibsbilder bleiben". Die Vorsitzende der Musikschule, Barbara Nutz, bedankte sich bei den drei Interpretinnen und besonders auch beim Orga-Team der Musikschule, das für die Pause ein Büfett vorbereitet hatte.
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