Vorsitzender Bernhard Schlicht freute sich, dass zum Impulsreferat im katholischen Pfarrheim der vor Ort lebende Stadtplaner Martin Kohl die Einführung gab. Kohl ist eigentlich kein Freund von Umgehungsstraßen, weil die Geschäfte und Lokalitäten dabei abgeschnitten werden, betonte er. Eine Maklerin sagte Kohl unlängst, Neunkirchen sei keine 1a- oder 1b-Lage mehr, weil die örtliche Nahversorgung und die Gastronomie fehle und sich zu viel Durchgangsverkehr im Ort befinde. Dazu zählen Bringverkehr an Schule und Kindergarten sowie Autos mit Zufahrt zu den Industriegebieten. Das momentane Straßennetz sei dafür nicht geeignet. „Versuchen Sie mal, über die Kirchäcker- oder Latscher Straße zu gehen“, forderte Kohl auf, der mit Bildern Unfallschwerpunkte an den innerörtlichen Kreuzungen untermauerte. Darum wäre eine Ortsumgehung von Neunkirchen nötig, beginnend an der Kreuzung Trippach an der Staatstraße 2166 westlich an der Ortschaft vorbei Richtung Brandweiher.
Auch im Hinblick der Realisierung der Denkwelt in Halmersricht und des neuen Industriegebiets West IV komme weiterer Verkehr auf Neunkirchen zu. Wenn viele wie geplant mit autonomem Verkehr zur Denkwelt anreisen, sei die Logistik mit Lieferverkehr und Post zu bewältigen. Es gäbe gute Chancen, dies alles einfließen zu lassen. Die anwesenden Neunkirchner standen der geplanten Denkwelt positiv gegenüber und erhoffen sich infrastrukturellen Aufwertung im Stadtteil.
Eine Neunkirchnerin gab zu bedenken, dass es heute nicht mehr zeitgemäß ist, neue Straßen zu bauen. Man solle lieber durch intelligente Verkehrshindernisse die Autos ausbremsen. Nur wenige nehmen den Umweg über die B 470 und die Autobahn. Die Autobahnauffahrten Weiden West und Frauenricht seien zu Stoßzeiten bereits jetzt ausgelastet. Im ländlichen Bereich sei auch der ÖPNV schwierig zu gestalten, weil jeder Fahrgast ein anderes Ziel zu unterschiedlichen Zeiten erreichen will. Ein anderer Gast regte eine Ortsumgehung an, die nordöstlich von Neunkirchen von der Staatsstraße 2166 Richtung Latsch entstehen könnte.
Es zeigte sich, dass auch beim innerörtliche Verkehr die eingebauten Verkehrsbehinderungen nicht ausreichen und sich die Neunkirchner im Frühjahr bei der „Bürgerbeteiligung Dorf plus – Verkehrswerkstatt“ in die Städtebauförderung einbringen können. Bernhard Schlicht dankte für die rege Diskussion. Er lud zum FW-Frühstück mit Gesprächsaustausch und den FW-Stadtratskandidaten am Sonntag 2. Februar, von 10 bis 14 Uhr bei „Matteo“ am Unteren Markt ein.
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